Abstand vom Schulleben und neue Perspektiven

Abstand vom Schulleben und neue Perspektiven

Klasse GE 13A des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales

>> Bildergalerie: Abitur 2021

In zwei zeitlich gestaffelten Abschiedsfeiern mit Einlassregelungen, Bestuhlung und Gästezahl konform mit den Corona-Schutzbestimmungen haben 58 Absolventinnen und Absolventen der beiden beruflichen Gymnasien des Paul-Spiegel-Berufskollegs Warendorf ihre Abiturzeugnisse erhalten, drei Schüler*Innen schlossen mit der Fachhochschulreife ab.

Am Morgen hatte ein Wortgottesdienst in der von Lichterketten geschmückten Marienkirche (wieder mit vorbereitet von Religionslehrer Konrad Schoppmann) stattgefunden. Die Schüler*innen des Vorbereitungsteams hatten sich den Song „Lichterketten“ von Sasha ausgesucht: „Wir sind wie Lichterketten, wenn wir zusammenstehen. Wenn wir gemeinsam leuchten, kann man‘s schon von weitem seh’n. Wir sind wie Lichterketten, wir strahl’n zum Himmel hoch.“ Mit diesem Mut machenden Refrain wandte sich Pastoralreferent Ulrich Hagemann direkt an die Abiturient*innen: „Sie sind wie Lichterketten! Als Jesus lebte, gab es noch keine Lichterketten, aber er sagt es fast genauso: ‚Ihr seid das Licht der Welt!'“ Mit dem von der Projektschola um Musiklehrerin Ulrike Eselgrim dargebotenen Segenswunsch „…und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand; …“ wurden die ehemaligen Schüler*innen zur feierlichen Zeugnisübergabe entlassen.

In der Sporthalle des Paul-Spiegel-Berufskollegs angekommen fanden die Gäste der ersten Abschiedsfeier eine Süßigkeiten-Münze in goldener Verpackung auf ihren Plätzen vor. Hanna Wiegand, Sprecherin der GE 13A des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales, erläuterte deren Symbolcharakter: Zwei Seiten einer Münze – zwei Gefühlswelten als Vorzeichen der letzten drei Jahre: Aufregung, Angst, Erschöpfung und Ungewissheit hätten die Zeit geprägt, aber auch Vorfreude, Erwartungen und die positive Erfahrung von Selbstwirksamkeit. „Man musste mehr denn je für sich selbst sorgen, viel mehr Verantwortung übernehmen. Aber das Abitur bedeutet auch, erwachsen zu werden“, so Hanna Wiegand. „Und Familie war noch nie so wichtig wie in der vergangenen Zeit.“

In ihren Ansprachen für die Klassen GW 13A und GW13B des Beruflichen Gymnasiums für Wirtschaft und Verwaltung blickten Bennet Bruns und David Brand ähnlich zurück: „Es waren keine leichten drei Jahre, aber wir sind jetzt glücklich über das bestandene Abitur.“ Die drei Vertreter*innen des Abiturjahrgangs fanden viele Dankesworte für die Unterstützung und die immer offenen Ohren von Klassenleitungen (sogar mit „Schweizer-Messer-Qualität“), Fachlehrkräften, Abteilungs- und Schulleitung, Sekretariat und Eltern. Gefehlt hätten sicherlich Klassenfahrten, die Mottowoche, Abschiedsfeiern – und auch so manches Mal ein funktionierendes WLAN in der Schule. „Aber wir hatten trotzdem viel Spaß und gute Klassengemeinschaften“, so Bennet Bruns und David Brand.

Die stellvertretende Schulleiterin Inka Schweers hatte zu Beginn der Verabschiedung ein Grußwort des Schulleiters Udo Lakemper übermittelt, der an diesem Tag privat in Abiturfeierlichkeiten eingebunden war. Er ließ seine Glückwünsche an einen ganz besonderen Abiturjahrgang ausrichten, der trotz aller Corona-Einschränkungen jetzt ein vollwertiges Zentralabiturzeugnis in den Händen halte. Die bereits vorhandenen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler, mit Internet, Smartphone, PC und sozialen Netzwerken umgehen zu können, seien eine wichtige Basis gewesen für die erforderliche „radikale und rasante Umstellung auf das Distanzlernen“. Udo Lakemper bescheinigte den Absolventinnen und Absolventen außerdem eine große mentale und physische Stärke, die in den letzten drei Jahren geholfen haben müsse, das Bildungsziel zu erreichen: „Meinen Respekt dafür, eine 5-stündige Leistungskursklausur mit einer FFP2-Maske zu schreiben.“ Inka Schweers schloss sich dieser Einschätzung an und sah im Durchhaltevermögen der jungen Frauen und Männer eine gut ausgebildete Kompetenz, trotz aller Widrigkeiten und Krisen physisch und mental in Form zu bleiben und hoffentlich positiv in die Zukunft nach Corona blicken zu können.

Vermutlich kein Begriff ist so häufig gefallen und keine Maßnahme so energisch verfolgt und umgesetzt worden in den letzten eineinhalb Schuljahren wie „Abstand“. Anlass für Sylvia Sahl-Beck, Abteilungsleiterin der beiden beruflichen Gymnasien, die extensiv eingesetzte Lautsprecher-Durchsage mit den Hinweisen auf die Hygiene-Bestimmungen zur allgemeinen Erheiterung noch einmal zu Gehör zu bringen. Was eine ungeliebte, aber notwendige Sicherheitsmaßnahme unter Corona-Bedingungen war, erhalte jetzt eine neue Bedeutung: „Sie nehmen bald Abstand zur Schulzeit und zu vielen bekannten und liebgewonnenen Alltagsroutinen“, sagte Sylvia Sahl-Beck. „Aber Abstand ist auch nötig, um sich auf Neues einzulassen und Altbekanntes neu bewerten zu können.“ Sylvia Sahl-Beck hob das vielfältige persönliche Engagement von Schülerinnen und Schülern in verschiedensten Kontexten hervor, fand wertschätzende Worte für das konzentrierte und organisierte Arbeiten und spielte an auf so manche diskussionsfreudige Runde. Ihre Empfehlung lautete, das berufliche und private Leben von möglichst vielen Seiten zu betrachten, auch einmal absichtslos Dinge zu tun und sich intuitiv zu entfalten. Die Gäste nahmen zum Abschluss noch eine neue akustische Durchsage mit: „Setzen Sie ein Lächeln auf und achten Sie auf Ihre Mitmenschen.“

Humorvoll und mit biologischer bzw. erziehungswissenschaftlicher Expertise analysierten Kristin Antemann (Klassenlehrerin) und Isabell Kleine Hörstkamp das Motto der GE 13A: „Abicetamol – Der Schmerz hat ein Ende“. Sie schafften manch plausible Verknüpfung zu kleineren Blessuren auf der Studienfahrt nach Südtirol, den Anstrengungen der Berufsorientierungswoche und schmerzlich vermissten Schüleraktivitäten während des Distanzunterrichts. Für die beiden Klassen des Beruflichen Gymnasiums für Wirtschaft und Verwaltung griffen Claudia Krengel (Klassenleitung GW 13A) und Andreas Klockenbusch (Klassenleitung GW 13 B) das Stufenmotto „Abilanz – aktiv gechillt, passiv gelernt“ auf. Sie unterzogen die dreijährige Lernzeit einer betriebswirtschaftlich angehauchten metaphorischen Prüfung „relevanter Positionen“ von digitaler Betriebsbereitschaft in kreativen Wirkungsstätten im heimischen Umfeld bis vermehrtem Eigenkapital in Form von Wissen und Lebenserfahrung.

Musikalisch begleitet wurde die Abschiedsfeier von Musiklehrerin Ulrike Eselgrim. Sie spielte hingebungsvoll zwei klassische Klavierstücke von Franz Schubert und Johannes Brahms.

Klasse GW 13A des Beruflichen Gymnasiums für Wirtschaft und Verwaltung mit Klassenlehrerin Claudia Krengel (ganz links)

Klasse GW 13B des Beruflichen Gymnasiums für Wirtschaft und Verwaltung mit Klassenlehrer Andreas Klockenbusch (ganz links)

>> Bildergalerie: Abitur 2021

 

Landwirte alle erfolgreich

Landwirte alle erfolgreich

Die Abschlussklasse präsentiert stolz ihre Zeugnisse mit ihren Lehrkräften.

Am Paul-Spiegel-Berufskolleg Warendorf erhielten die landwirtschaftlichen Auszubildenden des 3. Ausbildungsjahres an ihrem letzten Schultag ihre Abschlusszeugnisse. Erfreulicherweise erreichten alle Schülerinnen und Schüler der Klasse, die ihre Ausbildung beenden, mit dem Zeugnis den Berufsschulabschluss. Dieser ist neben der Berufsabschlussprüfung (früher Gesellenprüfung) ein eigenständiger Abschluss, der allein aus den Noten der erteilten Fächer in der Berufsschule ermittelt wird.

Die drei Schüler mit der besten Durchschnittsnote erhalten von der DLG (Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft) eine kostenlose einjährige Mitgliedschaft. Diese beinhaltet neben weiteren Vergünstigungen den freien Besuch von Fachausstellungen und 12 Exemplare einer landwirtschaftlichen Fachzeitschrift.

Da in der Landwirtschaft qualifizierte Fachkräfte sehr gesucht sind, haben alle Mitglieder der Klasse schon frühzeitig eine Anstellung gefunden. Manche beginnen ein Studium an der Universität/Fachhochschule oder streben andere Weiterbildungsmöglichkeiten an wie zum Beispiel den Besuch der 2jährigen Fachschule, die mit dem Abschluss „Staatlich geprüfter Agrarbetriebswirt“ beendet wird.

„Gerade in den letzten 6 Wochen erreichten uns 2 attraktive Stellenangebote für die Absolventen,“ berichtet die Fachlehrerin Karla Thielen. „Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt für engagierte Fachkräfte sind derzeit hervorragend,“ so die Pädagogin weiter.

Für weitere Informationen zum Ausbildungsberuf Landwirt/Landwirtin stehen das Paul-Spiegel-Berufskolleg und die Ausbildungsberater der Landwirtschaftkammer NRW gerne zur Verfügung.

Die drei erfolgreichsten Schüler des Jahrganges: (v.l.n.r.) Kaspar Overesch (Ausbildungsbetrieb: Hubert Raring), Christoph Horstmann (Ausbildungsbetrieb Benedikt Sprenker), Maurice Grontzki (Ausbildungsbetrieb Alfons Kreickmann), im Hintergrund Fachlehrerin Karla Thielen

 

Trotz Corona gute Stimmung am Paul-Spiegel-Berufskolleg

Trotz Corona gute Stimmung am Paul-Spiegel-Berufskolleg

Ließ sich die Stimmung nicht durch Corona verderben: Joseph Böhmer aus der GW 13 als Aluhutträger 

„Wir lassen uns doch durch Corona und die Querdenker nicht die Stimmung verderben“, konstatiert Joseph Böhmer und rückt sich schmunzelnd seinen Aluhut zurecht. Joseph Böhmer ist einer von 62 Schüler*innen der beiden Beruflichen Gymnasien (Gesundheit und Soziales sowie Wirtschaft und Verwaltung) am Paul-Spiegel-Berufskolleg, die sich in den letzten Wochen und in den Tagen nach den Osterferien intensiv in Workshops auf das Abitur vorbereitet haben.

Aber bevor die schriftlichen Prüfungen am Freitag vergangener Woche pandemiegerecht in der Sporthalle starteten, sollte während des Abi-Countdowns auch der Spaß nicht zu kurz kommen, obwohl ja das kleine widerliche Virus ausgelassenes Feiern selbstverständlich verbietet. Und so schlüpften die angehenden Abiturient*innen während der „Mottowoche“ in bunte Kostüme und traten modetechnisch beispielsweise eine Reise in die zwanziger, dreißiger und achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts an. Auch Corona wurde ein Mottotag reserviert und damit der Kampf angesagt, denn frei nach Charles Dickens wirkt nichts so ansteckend wie Lachen und gute Laune. „So ist es“, bestätigten die Schüler*innen und widmeten sich wieder ihren Prüfungsfächern Erziehungswissenschaften, Betriebswirtschaftslehre, Mathematik, Englisch und Deutsch.

Corona auch in der „Mottowoche“: Der Abiturjahrgang des Beruflichen Gymnasiums Gesundheit und Soziales am Paul-Spiegel-Berufskolleg

Beratungs- und Anmeldetag

Beratungs- und Anmeldetag

Der traditionelle Beratungs- und Anmeldetag am Tag der Halbjahreszeugnisübergabe am Berufskolleg Ahlen, am Paul-Spiegel-Berufskolleg in Warendorf und am Berufskolleg in Beckum findet in diesem Jahr pandemiebedingt nicht als Präsenzveranstaltung statt.

Stattdessen bieten die Berufskollegs interessierten Schülerinnen und Schülern ab dem 11.01.2021 unterschiedliche digitale Informations- und Beratungsangebote zu den jeweiligen Bildungsgängen an, die über die jeweiligen Homepages der Schulen eingesehen werden können (>> digitale Informations- und Beratungsangebote am Paul-Spiegel-Berufskolleg). Eine Kontaktaufnahme mit den Beratern vor Ort ist dieses Jahr nur nach vorheriger Absprache möglich.

Ab Freitag, den 29.01.2021, beginnt dann der Anmeldezeitraum für das Schuljahr 2021/2022. Ab diesem Zeitpunkt können sich Schülerinnen und Schüler über das Internetportal „Schüler Online“ unter www.schueleranmeldung.de für die Berufsschule, für das berufliche Gymnasium oder für weitere attraktive voll- und teilzeitschulische Bildungsgänge an den Berufskollegs anmelden. Zusätzlich erhalten die Bewerberinnen und Bewerber mit Beginn des Anmeldezeitraums auch technische Unterstützung für die erfolgreiche Anmeldung über „Schüler Online“.

Infoabend einmal anders

Infoabend einmal anders

Ein bisschen weniger persönlich, aber nicht weniger informativ wird die virtuelle Beratung sein. Im Bild: Sabine Laarmann (Bildungsgangsprecherin Berufliches Gymnasium Wirtschaft und Verwaltung, li.), Sylvia Sahl-Beck (Abteilungsleiterin Berufliche Gymnasien, Mitte) und Kristin Antemann (Bildungsgangsprecherin Berufliches Gymnasium Gesundheit und Soziales)

Viele Wege führen zum Abitur – doch welcher ist für mich der richtige? Schülerinnen und Schüler, die den mittleren Schulabschluss (Fachoberschulreife) mit Qualifikationsvermerk erreicht haben oder in die Oberstufe des Gymnasiums versetzt wurden, stehen an einem Scheideweg, wie die persönliche Schullaufbahn fortgesetzt werden soll.

Mit dem Beruflichen Gymnasium für Wirtschaft und Verwaltung sowie dem Beruflichen Gymnasium für Gesundheit und Soziales mit dem fachlichen Schwerpunkt Pädagogik gibt es am Paul-Spiegel-Berufskolleg in Warendorf zwei interessante Bildungsgänge, die nicht nur zur Allgemeinen Hochschulreife führen, sondern daneben auch noch Kenntnisse in beruflichen Handlungsfeldern vermitteln und damit den persönlichen Neigungen und Interessen der Schülerinnen und Schüler entgegenkommen.

Unterricht im Klassenverband, (Auslands-)Praktika, Berufsorientierung, individuelle Beratung, ein breites Feld an Differenzierungskursen – viele Informationen warten auf interessierte Schülerinnen, Schüler und Eltern, die normalerweise bei einer Informationsveranstaltung Gelegenheit hätten, Schulform und Lehrkräfte kennenzulernen und Fragen zu stellen.

Aufgrund der coronabedingten Einschränkungen findet die Informationsveranstaltung in diesem Jahr virtuell statt. In einzelnen Filmausschnitten berichten Schülerinnen und Schüler von ihrem Schulalltag, Lehrerinnen und Lehrer stellen sich vor und erläutern die Besonderheiten des Bildungsganges wie z.B. Stundentafeln, Wahlmöglichkeiten, besondere Projekte etc.

Neben der Beantwortung der häufig gestellten Fragen wird auf weitere Informationsquellen verwiesen, wo alle Interessierten noch einmal in Ruhe nachlesen können.

Die virtuellen Informationsveranstaltungen des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales sowie für Wirtschaft und Verwaltung können unter www.paul-spiegel-berufskolleg.eu/anmeldung besucht werden.

Auch für die anderen Bildungsgänge werden wir zeitnah verschiedene Informationsangebote bereitstellen.

Zuwachs im Kollegium

Zuwachs im Kollegium

Von links nach rechts: Ina Hentschel, Britta Kujau, Sebastian Dräger, Verena Heuschneider, Schulleiter Udo Lakemper

Zum neuen Schuljahr haben drei Lehrerinnen und ein Lehrer ihren Dienst am Paul-Spiegel-Berufskolleg in Warendorf angetreten.

Verena Heuschneider hat nach ihrem Referendariat an der Schule bleiben können, sie unterrichtet Wirtschaftswissenschaften/ Deutsch und ist froh im Lehrerteam bleiben zu dürfen.

Britta Kujau ist gelernte Sozialpädagogin und wechselt vom Berufskolleg in Hamm mit der Fächerkombination Sozialpädagogik und evangelische Religionslehre nach Warendorf.

Ina Hentschel hat ihr Studium in Münster absolviert und zuletzt an einer Berufsschule in Hannover unterrichtet. Sie vermittelt den Schülerinnen und Schülern Inhalte in Sozialpädagogik und Sport.

Sebastian Dräger wechselt vom kaufmännischen Berufskolleg Rheine nach Warendorf und freut sich auf den Unterricht in Wirtschaftswissenschaften und Sport in Bildungsgängen wie z. B. den Land- und Baumaschinenmechanikern.