Einblick in Ausbildung und duales Studienangebot bei der Kreisverwaltung

Einblick in Ausbildung und duales Studienangebot bei der Kreisverwaltung

Der Besuch bei der Kreisverwaltung gab Entscheidungshilfen und Impulse für die berufliche Orientierung

Was macht eigentlich eine Kreisverwaltung – und wie sieht eine Ausbildung oder ein duales Studium dort konkret aus? Antworten auf diese und viele weitere Fragen erhielten interessierte Schülerinnen und Schüler der Unterstufenklassen der Höheren Berufsfachschule Wirtschaft und Verwaltung am Paul-Spiegel-Berufskolleg bei einer eigens für sie organisierten Informationsveranstaltung in der Kreisverwaltung Warendorf.

Zum Auftakt begrüßten die Moderatorinnen Kerstin Hestermann, Alina Büning und Janina Nonte die Teilnehmenden und gaben in einem lebendigen Vortrag einen Überblick über die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten und Studiengänge innerhalb der Kreisverwaltung. Begleitet wurde der Vortrag von einem interaktiven Bingo-Spiel: Die Schülerinnen und Schüler erhielten Bingozettel, auf denen sie – bei aufmerksamer Teilnahme – passende Begriffe und Informationen aus dem Vortrag markieren konnten.

Im Anschluss berichteten eine Auszubildende zur Verwaltungsfachangestellten sowie ein Student des dualen Studiengangs „Allgemeine Verwaltung“ aus erster Hand über ihren Ausbildungs- bzw. Studienalltag, gaben Einblicke in die Anforderungen und schilderten, welche Voraussetzungen für eine Bewerbung mitzubringen sind.

Besonders aktiv wurden die Schülerinnen und Schüler im praktischen Teil der Veranstaltung: In Kleingruppen bearbeiteten sie Fallbeispiele, die sie anhand der geltenden Rechtsvorschriften in Nordrhein-Westfalen lösen mussten. Die Lösungen wurden anschließend im Plenum gemeinsam diskutiert – eine Übung, die sowohl juristisches Denken als auch Teamarbeit erforderte.

Zum Abschluss erhielten die Teilnehmenden wertvolle Hinweise zum Bewerbungsverfahren – von Dos and Don’ts über Fristen bis hin zu Tipps für das Vorstellungsgespräch.

Begleitet wurden die Klassen von ihrer Klassenlehrerin Ruth Niehoff sowie ihrer Fachlehrerin Alexandra Giese. Organisiert und koordiniert wurde die Veranstaltung von der Studien- und Berufswahlkoordinatorin Gisela Mersmann, die betonte: „Die Veranstaltung war ein voller Erfolg. Unsere Schülerinnen und Schüler erhielten nicht nur fundierte Informationen aus erster Hand, sondern konnten auch praxisnah erleben, welche Anforderungen im Verwaltungsalltag auf sie zukommen könnten. Ein wichtiger Baustein für eine gelungene Berufsorientierung.“

Auch bei den Teilnehmenden kam die Veranstaltung gut an. Der Schüler Simon Connor Tellmann resümierte: „Ich wusste vorher nicht genau, was man in der Verwaltung alles machen kann. Jetzt habe ich eine viel klarere Vorstellung – und finde die Ausbildungsmöglichkeiten bei der Kreisverwaltung richtig spannend.“

Die Kreisverwaltung Warendorf präsentierte sich als moderner und vielfältiger Ausbildungsbetrieb – und vielleicht war für den einen oder die andere sogar schon der künftige Wunschberuf dabei.

Workshop zur Geldpolitik im Euroraum am Beruflichen Gymnasium

Workshop zur Geldpolitik im Euroraum am Beruflichen Gymnasium

Wie weckt man das Interesse von Schülerinnen und Schülern für das Thema „Geldpolitik der Europäischen Zentralbank“? Antwort: Indem man einen Experten zu einem Workshop einlädt. Für die Jahrgangsstufe 12 des Beruflichen Gymnasiums für Wirtschaft und Verwaltung wurde es ein spannender Vormittag mit fachlichen Inhalten auf hohem Niveau.

Björn Beyer, Mitarbeiter des Stabs des Präsidenten der Bundesbank, vermittelte sehr anschaulich und praxisnah die geldpolitische Strategie sowie das Instrumentarium der Europäischen Zentralbank. Berücksichtigt wurden dabei auch die globalen Krisen, die seit der Finanz- und Wirtschaftskrise die Welt erschüttert haben. Bei der Erarbeitung dieser komplexen Zusammenhänge profitierten die Schülerinnen und Schüler von ihren betriebswirtschaftlichen und volkswirtschaftlichen Kenntnissen.

Mit Spannung erwartet wird nun der bereits avisierte Workshop rund um das Thema „Staatsverschuldung“.

Abschlussfahrt mit Lernertrag zu landwirtschaftlicher Praxis und Theorie

Abschlussfahrt mit Lernertrag zu landwirtschaftlicher Praxis und Theorie

Die landwirtschaftlichen Oberstufen der Berufskollegs aus Lüdinghausen und Warendorf mit ihren Lehrern Benjamin Drüing/Ernst-Heinrich Hoffrogge (Lüdinghausen) und Hanna Feldmann/Johannes Jüngst (Warendorf)

Für die Abschlussfahrt in der landwirtschaftlichen Oberstufe haben sich in diesem Jahr die Berufsschulen des Richard-von-Weizsäcker Berufskollegs in Lüdinghausen und des Paul-Spiegel-Berufskollegs zusammengeschlossen.

Auf dem Versuchsgut der Südzücker AG im baden-württembergischen Kirschgartshausen wurden die beiden Klassen vom Versuchsgutleiter Dr. Peter Risser empfangen, der mit seinem Know-how und seiner Begeisterung für die Materie bleibenden Eindruck hinterlassen sollte. Nach einem zünftigen Snack und einer kurzen Präsentation zu den vielfältigen Produktionsbereichen von Südzucker stand der Anbau der Zuckerrübe im Fokus. Das Versuchsgut Kirschgartshausen erforscht auf seinen Flächen verschiedene Methoden für einen zukunftsorientierten Anbau dieser Kulturpflanze. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Einsparung von Pflanzenschutzmitteln, der Einsatz von Hackrobotern und der Kampf gegen die Schilf-Glasflügelzikade, die sich im Zuge des Klimawandels immer weiter Richtung Norden ausbreitet und dabei große Schäden anrichtet. Bei einem ausgiebigen Rundgang konnten die Schülerinnen und Schüler die verschiedenen Anbauversuche und deren Ergebnisse im Feld begutachten.

Im Anschluss ging es zurück über die Landesgrenze nach Rheinland-Pfalz zum Hofgut Neumühle vor den Toren von Kaiserslautern. Das Hofgut Neumühle ist eine landwirtschaftliche Fortbildungseinrichtung und bietet auch Schlaf- und Bildungsmöglichkeiten für Gruppen an. Einrichtungsleiter Dr. Jason Hayer hat die Schülerinnen und Schüler aus dem Münsterland also nicht nur begrüßt, sondern auch Schlafplätze und ein Programm für den folgenden Vormittag organisiert. Vier Referenten des Hofguts vermittelten sehr praxisnahes Wissen – auch im Hinblick auf die anstehende praktische Abschlussprüfung – vermittelt haben. Themen waren hierbei die Milchviehfütterung, Tierbeurteilung und das Nottöten von Tieren. Sich auch einmal bundeslandübergreifend über diese Aspekte der Tierhaltung austauschen zu können, wurde von allen Beteiligten als sehr gewinnbringend empfunden.

Die letzte Station der Reise war das Werk des Traktorherstellers John Deere in Bruchsal. Hier konnten die Schülerinnen und Schüler bei einer Werksführung sehen, wie die Kabinen für Traktoren und Erntemaschinen hergestellt werden. Von Bruchsal werden die Kabinen nach Mannheim gebracht, wo die Traktoren gebaut und über den Rhein in die ganze Welt verschifft werden. Der Standort Bruchsal/Mannheim ist dabei das größte John Deere-Werk in Europa.

Es war ein sehr gut organisierter Trip mit einer ausgewogenen Mischung aus landwirtschaftlicher Praxis und Theorie. Neben den fachlichen Programmpunkten fand sich genug Zeit für den privaten Austausch und das Kennenlernen. Diese gemeinsame Abschlussfahrt der beiden Berufskollegs könnte durchaus ein Modell für die Zukunft sein.

Praxistag zum Thema „Pflanzenschutz“ bei den Landwirten

Praxistag zum Thema „Pflanzenschutz“ bei den Landwirten

Auch in diesem Jahr hat die landwirtschaftliche Oberstufe des PSBK einen Praxistag zum Thema „Pflanzenschutz“ durchgeführt. Hierzu gab es zunächst einen Vortrag von Hermann Klockenbusch und Lorenz Gausepohl (Pflanzenbauberatung LWK NRW), bevor es in die Gerste und den Mais von Landwirt Hanhoff ging. Hier stellten die Schülerinnen und Schüler den Experten die auf den Flächen durchgeführten Pflanzenschutzmaßnahmen vor. Gemeinsam wurden anschließend die entsprechenden Wirkungen, die gewählten Mittel und Aufwandmengen sowie der aktuelle Status der Fläche im Hinblick auf Gesundheit, Unkräuter/Ungräser und Schädlinge diskutiert.

Berufskolleg mit Weitblick: Neues Praktikumsangebot in Conil de la Frontera

Berufskolleg mit Weitblick: Neues Praktikumsangebot in Conil de la Frontera

Ein Beispiel für Arbeiten in Conil: Milena Bleckmann, Lenja Stoltenberg und Justus Heise (v.li.) mit Lorena Barbera (3. v.li.) in ihrem Praktikumsbetrieb „South Marketing“

Ein Hauch von Andalusien weht durch das Paul-Spiegel-Berufskolleg Warendorf: Sechs engagierte Schüler und Schülerinnen des Spanischkurses in der Höheren Berufsfachschule Wirtschaft und Verwaltung haben in diesem Jahr zum ersten Mal ihr Praktikum in der spanischen Küstenstadt Conil de la Frontera absolviert. Die interkulturelle Erfahrung wurde durch das EU-Förderprogramm Erasmus+ ermöglicht und ist ein weiteres Beispiel für das vielfältige internationale Profil der Europaschule.

Seit Jahren setzt das Paul-Spiegel-Berufskolleg auf europäische Bildungsarbeit. Neben dem regulären Unterricht bietet der Bildungsgang der Höheren Berufsfachschule auch im kommenden Schuljahr einen freiwilligen Spanischkurs an, in dem die Schüler und Schülerinnen praxisnah lernen, sich in alltäglichen Situationen auf Spanisch zurechtzufinden.

Das Highlight dieses Angebots: Das für Februar 2026 vorgesehene Pflichtpraktikum kann für Teilnehmende des Spanischkurses wieder in Conil de la Frontera – dem weißen Städtchen direkt am Atlantik – angeboten werden. Finanziert wird es erneut über Erasmus+.

In diesem Jahr lebten die Jugendlichen dort vier Wochen lang gemeinsam in einem Haus und arbeiteten in Betrieben mit dem Schwerpunkt Wirtschaft und Verwaltung. „Die Schüler und Schülerinnen haben nicht nur einen Einblick in die Arbeitswelt bekommen, sondern sprachlich und kulturell viel dazugelernt. Sie haben das spanische Leben genossen, lokale Spezialitäten und Tapas probiert und jeden Abend traumhafte Sonnenuntergänge am Meer erlebt“, berichtet Maren Ohde, Spanischlehrerin und Abteilungsleiterin am Paul-Spiegel-Berufskolleg.

Maren Ohde ist verantwortlich für alle Erasmus+-geförderten Auslandspraktika der Schule. Das vielfältige Angebot ist für alle Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs offen: Neben Conil de la Frontera stehen im Herbst und im Sommer jeden Jahres auch Sevilla, die Kanarischen Inseln, La Réunion, Wien und Dublin als Ziele zur Verfügung. Auch Ausreisen ins außereuropäische Ausland werden angeboten. Für viele Schülerinnen und Schüler des Paul-Spiegel-Berufskollegs ist dies eine einmalige Chance, ihren Horizont durch Arbeiten im Ausland zu erweitern – beruflich wie persönlich.

Nachbar Niederlande: Neue Perspektiven für berufliche Ausbildung und Arbeit

Nachbar Niederlande: Neue Perspektiven für berufliche Ausbildung und Arbeit

Schulleiter Udo Lakemper (Mitte) mit den zur Zeit am Interreg-Projekt beteiligten Fachlehrkräften aus der Berufsschule für Landwirte/Landwirtinnen und der Fachschule für Sozialwesen: Katharina Schlüter, Fabian Kretschmer, Johannes Jüngst und Hanna Feldmann (v.l.n.r.). Es fehlt im Bild Pia Küthe.

Um nationalstaatliche Grenzen zu überwinden und Grenzregionen besser miteinander zu vernetzen, gibt es seit über 30 Jahren das EU-Förderprogramm Interreg. Ein Teil dieser Fördermittel wurde bereitgestellt für das deutsch-niederländische Grenzgebiet (unter dem Zweckverband EUREGIO zusammengefasst) und fließt ein in das Interreg Programm Deutschland-Nederland. Hier engagiert sich das Paul-Spiegel-Berufskolleg Warendorf.

Eingestiegen ist die Schule vor einigen Jahren im Laufe des Interreg V-Projekts „Lernen ohne Grenzen / Leren zonder grenzen“, das die Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der beruflichen Bildung und deren grenzübergreifende Anschlussmöglichkeiten in den Blick nahm. Es entstand eine Partnerschaft mit dem Ausbildungszentrum ROC van Twente in Hengelo, dessen Strukturen Schulleiter Udo Lakemper bei einem längeren Job-Shadowing kennenlernte. Es folgten Gegenbesuche von niederländischen Lehrkräften. Studierende und Auszubildende mit den Berufszielen Erzieher/Erzieherin, Fachkraft für Lagerlogistik und Kfz-Mechatroniker haben inzwischen miteinander und voneinander gelernt.

Aktuell läuft die Interreg VI-Phase, in der Udo Lakemper als Mitglied im Beirat für die Projektberatung tätig ist und das Paul-Spiegel-Berufskolleg die Funktion eines Lead-Partners übernommen hat. Der Schwerpunkt liegt diesmal auf dem Aspekt Arbeitsmarktmobilität. Schulen und externe Partner wie Betriebe und Institutionen treffen sich im Rahmen von verschiedenen Werkstattformaten, sogenannte Euregionale KennisWerkplaatsen (EKW). „In diesen Foren findet nicht nur ein Austausch statt, sondern es geht um echte Problemstellungen und das gemeinsame Finden von Lösungen“, erläutert Schulleiter Udo Lakemper. So kamen erst vor kurzem landwirtschaftliche Auszubildende des Paul-Spiegel-Berufskollegs und des Zone.College Doetinchem auf dem Hof Ostermann in Füchtorf zusammen, um sich insbesondere mit Fragen zur Rinder- und Milchviehhaltung auseinanderzusetzen. Im Juni werden die zukünftigen Erzieherinnen und Erzieher der Unterstufenklassen der Fachschule für Sozialwesen Auszubildende des Graafschap College Groenlo kennenlernen. Geplant sind Treffen in Warendorf und in Groenlo mit Workshops und dem Besuch von Bildungs- und Erziehungseinrichtungen. Gleich welcher Berufsbereich: die Begegnungen fördern interkulturelle und soziale Kompetenzen, trainieren sprachliche Fertigkeiten und setzen Impulse für die persönliche Entwicklung. Niederländischen sowie deutschen Jugendlichen und jungen Erwachsenen erschließen sich die Regionen auf der jeweils anderen Seite der Grenze als Räume mit Arbeitsplatzpotential. Und da ist natürlich auch viel Gelegenheit für Spaß und das Knüpfen von neuen Kontakten.

Für das Paul-Spiegel-Berufskolleg stehen berufliche Entwicklungsmöglichkeiten und Handlungsfelder im Fokus der projektbezogenen Zusammenarbeit. Es sollen Lerninhalte abgeglichen werden. Auf das Arbeiten im Euregio-Raum abgestellte Kompetenzen könnten schließlich in die Zielsetzungen der schulinternen didaktische Jahresplanung aufgenommen werden. „Wir möchten uns langfristig zu einer Euregio-Profilschule hin entwickeln“, so Udo Lakemper. Die grenzübergreifende Kooperation könne neue Optionen aufzeigen und darauf vorbereiten, z.B. ein Praktikum in den Niederlanden zu machen oder dort zu arbeiten. Jenseits von Einkaufsfahrten nach Enschede und Strandurlaub an der Nordsee gewinnen die Auszubildenden am Paul-Spiegel-Berufskolleg so einen Blick auf das, was ihnen das nahegelegene Nachbarland in beruflicher Hinsicht zu bieten hat.