Sozialgenial – 15 Jahre soziales Engagement am Paul-Spiegel-Berufskolleg

Sozialgenial – 15 Jahre soziales Engagement am Paul-Spiegel-Berufskolleg

Einweihung des Sozialgenial – Schildes zum 15-jährigen Mitgliedsjubiläum mit einigen Schülerinnen und Schülern der GE11A und GE11B, sowie den Klassenlehrerinnen Gisela Mersmann und Stefanie Roberts (ganz li.) und Gisela Mersmann (ganz re.).

Das Paul-Spiegel-Berufskolleg ist für sein soziales Engagement geehrt worden. Seitdem zeugt ein Schild in der Aula vom 15-jährigen Jubiläum als sozialgenial-Mitgliedschule. Sozialgenial ist das Service-Learning-Programm der Stiftung Aktive Bürgerschaft e.V..

Begonnen hat alles 2009 mit dem Projekt „Voneinander lernen – Gemeinsame Freizeitbeschäftigung von Menschen mit und ohne Behinderung“. Schülerinnen und Schüler der Fachoberschule Sozial- und Gesundheitswesen nahmen auf freiwilliger Basis daran teil. Sie planten Freizeitaktivitäten und führten diese mit Schülerinnen und Schülern der Heinrich-Tellen-Schule, einer Förderschule für geistige Entwicklung, durch. Dabei hatten viele erstmals Kontakt mit Menschen mit Behinderungen und es konnten evtl. vorhandene Hemmschwellen und Vorurteile abgebaut werden. Aus diesem Kontakt entwickelte sich bei einigen Schülerinnen und Schülern des Paul-Spiegel-Berufskollegs sogar der Wunsch beruflich mit Menschen mit Behinderungen arbeiten zu wollen. Dieses Projekt wurde mit einem Preis für ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet, welchen die zwei federführenden Lehrkräfte Alide Büter und Annegret Roolfs sowie ein Teil der Projektteilnehmerinnen in Berlin überreicht bekamen. Schon vorher konnte die gesamte Gruppe ihr Projekt im Friedenssaal in Münster vor namhaften geladenen Gästen, wie z.B. der damaligen Schulministerin Barbara Sommer, präsentieren und in beeindruckender Weise ihre positiven Lernerfahrungen dem Publikum vermitteln.

Fortgeführt wurden die sozialgenial-Aktivitäten an der Schule dann von Schülerinnen und Schülern des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales unter der Leitung von Stefanie Roberts, wobei in den verschiedenen Jahrgängen bis jetzt schon zahlreiche Projekte verwirklicht wurden.

Im Jahr 2017 drehten die Schülerinnen und Schülern kurze Filme in englischer Sprache, um jungen Menschen mit Migrationshintergrund Sehenswürdigkeiten und Beschäftigungen in Warendorf sowie die Ausbildungswege am Paul-Spiegel-Berufskolleg näher zu bringen.

Im Jahr 2019 gab es ein Projekt mit den Kindern und den Senioren der Tagespflege „Poggen und Pöggskes“ des Dechaneihofs St. Marien und Herrn Drees von der Bürgerstiftung Warendorf, wobei ein Obstwanderweg in Freckenhorst angelegt wurde.

Die Klasse GE 12B verbesserte unter der Leitung von Gisela Mersmann mit unterschiedlichen Aktionen die Attraktivität des Fahrzeugparcours in der Kindertageseinrichtung Weidenkorb in Everswinkel.

2022 engagierten sich die Schülerinnen und Schüler der Leistungskurse Erziehungswissenschaften der zwölften Klasse des Beruflichen Gymnasiums Gesundheit und Soziales für geflüchtete Familien aus der Ukraine. Begleitet wurden die Schülerinnen und Schüler von ihren Fach- und Klassenlehrerinnen Gisela Mersmann und Stefanie Roberts. Die Idee war, geflüchtete Kinder aus der Ukraine mit einem abwechslungsreichen pädagogischen Freizeitprogramm in Deutschland willkommen zu heißen und ein wenig Ablenkung von der Flucht vor dem Krieg zu bieten.

Für das aktuelle Schuljahr sind weitere spannende Aktionen geplant.

„Die Teilnahme am Projekt sozialgenial bietet unseren Schülerinnen und Schülern nicht nur die Möglichkeit, Erfahrungen im sozialen Engagement zu sammeln, sondern stärkt auch ihre Eigenverantwortung sowie ihre sozialen und organisatorischen Kompetenzen“, stellt Sylvia Sahl-Beck, Abteilungsleiterin des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales, den Wert der Aktionen heraus.

Lob und Dankbarkeit der außerschulischen Projektpartner sind den Schülerinnen und Schüler in jedem Fall sicher.

Gäste aus Mosambik informierten sich über das System „Berufskolleg“

Gäste aus Mosambik informierten sich über das System „Berufskolleg“

Diesmal kamen die Gäste aus Mosambik. Sie waren auch wieder auf Einladung der Kreishandwerkerschaft Steinfurt Warendorf, die seit Jahren eine Berufsbildungspartnerschaft mit Vertreterinnen und Vertretern der mosambikanischen Privatwirtschaft und einem Institut für berufliche Bildung unterhält, für ein einwöchiges Programm nach Deutschland gekommen.

Die Gäste wurden von Schulleiter Udo Lakemper und einem Team von Kolleginnen und Kollegen des Paul-Spiegel-Berufskollegs empfangen und erhielten zahlreiche Informationen über das komplexe System eines Berufskollegs.

Besonderes Interesse zeigte die Besuchergruppe am dualen Ausbildungssystem, an der Zusammenarbeit der Schule mit Betrieben und weiteren betrieblichen und schulischen Partnerinnen und Partnern sowie an den Unterstützungsmöglichkeiten durch die Schulsozialarbeit. Ein lebendiger Austausch auf Englisch, Portugiesisch und Deutsch eröffnete gegenseitige Impulse und Anregungen. Ein Rundgang durch unsere gewerblich-technischen Abteilungen rundete den Besuch ab.

Finanzwissen aus erster Hand

Finanzwissen aus erster Hand

Sinn und Zweck unterschiedlichster Steuerarten erklärten die Finanzbeamtinnen Luisa Katharina Schlingmann (li.) und Merle Kahlert

In einem praxisorientierten Vortrag haben die Finanzbeamtinnen Luisa Katharina Schlingmann und Merle Kahlert vom Finanzamt Warendorf Schülerinnen und Schüler der Höheren Berufsfachschule Wirtschaft und Verwaltung des Paul-Spiegel-Berufskollegs in Warendorf wichtige Grundlagen des deutschen Steuersystems nahegebracht. Im Rahmen des Projekts „Schule & Steuern“ klärten die Expertinnen über die Finanzierung unseres Staates, die Bedeutung und Herkunft von Steuergeldern auf. „Wie finanziert sich unser Staat?“, „Was sind Steuergelder?“ und „Wo kommen Steuergelder her und wo fließen sie hin?“ waren einige der Kernfragen, die während des Vortrag behandelt wurden.

Die Schülerinnen und Schüler, die meist noch keine direkte Erfahrung mit Lohnsteuern haben, aber regelmäßig beim Einkaufen Umsatzsteuer zahlen, zeigten sich interessiert. Die meisten von ihnen stehen kurz vor dem Einstieg ins Berufsleben, haben jedoch nur begrenztes Wissen über das Steuersystem und dessen Nutzen. Das Projekt zielt darauf ab, dieses Wissensdefizit zu überbrücken und den Schülerinnen und Schülern zu vermitteln, warum das Zahlen von Steuern wichtig und sinnvoll ist. Durch den Einsatz von anschaulichen Beispielen aus dem Alltag und interaktiven Elementen im Unterricht gelang es den Finanzbeamtinnen, das komplexe Thema greifbar und verständlich zu machen.