Die Schülerinnen und Schüler der BW 11A und BW 11B und die begleitenden Lehrkräfte nahmen tiefe Eindrücke mit von ihrer Studienfahrt zur Wewelsburg.

Die diesjährige traditionelle Fahrt zur Wewelsburg war ein Erlebnis, das bestimmt noch lange im Bewusstsein aller Beteiligten haften bleiben wird. Trotz Corona reisten die Klassen BW11A und BW11B der Berufsfachschule Wirtschaft und Verwaltung des Paul-Spiegel-Berufskollegs Warendorf begleitet von einem vierköpfigen Lehrerteam ins Paderborner Land, gerade noch rechtzeitig vor dem erneuten coronabedingten „Lockdown light“.

In der Jugendherberge Wewelsburg und in den benachbarten Museen gab es ein ausgefeiltes Hygienekonzept mit Maskenpflicht, welches durchweg von allen Teilnehmer*innen in vorbildlicher Art und Weise eingehalten wurde. Die beiden Klassen der Handelsschule waren zudem die einzigen Gäste in der frisch renovierten Jugendherberge, sodass sie während des gesamten Aufenthaltes unter sich bleiben konnten – Minimierung des Infektionsrisikos.

Entfallen mussten in diesem Jahr größere Führungen durch den Museumsbereich. Dennoch blieb viel Raum für die Erkundung der historischen Orte, meist in Kleingruppen oder auf eigene Faust. Am ersten Tag des Besuches beschäftigte sich die Gruppe mit der Geschichte der Wewelsburg als „SS-Ordensschule“. Unter der gewohnt sachkundigen und engagierten Anleitung von Museumspädagoge Norbert Ellermann befassten sich die Schüler*innen sowohl mit den Tätern als auch mit den Opfern der NS-Zeit. Dabei fehlen durften natürlich nicht die Besuche der beiden berühmt-berüchtigten Räumlichkeiten, dem SS-Gruppenführersaal mit der in den Boden eingelassenen „Schwarzen Sonne“ und der sich darunter befindlichen Gruft. So konnte sich die Besuchergruppe ein persönliches Bild vom „Rassen- und Größenwahn“ der Nationalsozialisten und ihrer menschenverachtenden Ideologie machen.

Abends wurde dann im großen Festsaal im Nordturm der Burg zur Vertiefung Thematik der Film „Die Grauzone“ gezeigt und besprochen. Als Erkenntnis blieb die Einsicht, dass die Grenzen zwischen Tätern und Opfern nicht immer ganz exakt und deutlich zu ziehen sind. Bei der traditionellen Ausgrabung im ehemaligen SS-Schießstand am nächsten Morgen blieb kein Stein auf dem anderen, trotzdem wurde außer einer immerhin 22 Jahre alten Cola-Dose nicht viel „Historisches“ gefunden.

Den Abschluss der dreitägigen Fahrt bildete ein Rundgang über das ehemalige KZ-Gelände Niederhagen. Das trübe Novemberwetter ließ zusätzlich erahnen, unter welch furchtbaren Umständen die Zwangsarbeiter und sonstigen Inhaftierten im Lager (über)leben mussten. Am Ende der Studienfahrt bleibt festzuhalten, dass die Fahrt auch unter diesen schwierigen Bedingungen sehr erfolgreich war. Die 31-köpfige Schülergruppe bewies ein beeindruckendes Maß an Disziplin, sodass von allen Beteiligten ein positives Fazit gezogen wurde.

Auch das Kommunale Integrationszentrum berichtet auf seiner Homepage über die Fahrt: >> zum Artikel