Leistungskurse informieren sich über Praxis und Methoden der Heimerziehung

Leistungskurse informieren sich über Praxis und Methoden der Heimerziehung

Die Experten der Informationsveranstaltung (vorne, v. l. n. r.): Bernd Mehl-Klein (Erziehungshilfe St. Klara, Beckum), Gerd Terbrack (Jugendamt Warendorf), Pascal Osterhoff (LWL Wohngruppe Warendorf), Lara Christ (Jahrespraktikantin Vinzenzwerk Handorf e.V.) Stehend im Hintergrund die Fachlehrerinnen für Erziehungswissenschaften: Bianca Schütte, Sylvia Sahl-Beck (Abteilungsleiterin), Stefanie Roberts, Gisela Mersmann

Auf dem Lehrplan des Profil bildenden Leistungskursfaches Erziehungswissenschaft der Jahrgangsstufe 13 des Beruflichen Gymnasiums Gesundheit und Soziales mit dem fachlichen Schwerpunkt Pädagogik am Paul-Spiegel-Berufskolleg steht das abiturrelevante Thema „Heimerziehung“.

„Einen Einblick in die praktische Umsetzung der im Unterricht erarbeiteten theoretischen Grundlagen zu erlangen, war die Idee der Informationsveranstaltung“, erläutert Gisela Mersmann, Fachlehrerin für das Fach Erziehungswissenschaft, das Vorhaben, Expertinnen und Experten zur Thematik einzuladen.

Gerd Terbrack vom Amt für Kinder, Jugendliche und Familien in Warendorf informierte über Heimerziehung im Kontext des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (KJHG). „Wer nimmt an einem Hilfeplangespräch teil?“ „Haben die Jugendlichen ein Mitspracherecht, wenn es um die Unterbringung in einer stationären Erziehungshilfe geht?“  „Was passiert, wenn die Eltern einer Inobhutnahme nicht zustimmen?“ Diese und andere Schülerfragen beantwortete der fachkundige Experte vom Jugendamt dem interessierten Publikum.

Dass Heimerziehung heute nicht nur Erziehung in Heimen, sondern unterschiedliche Leistungsformen von modernen Jugendhilfeeinrichtungen wie familiengestützten Lebensformen, Außenwohngruppen oder 5-Tage-Gruppen (Kinder leben von Sonntagabend bis Freitagnachmittag in der Gruppe und verbringen das Wochenende bei der Familie) umfasst, erläuterte Heinz-Bernd Mehl-Klein von der Erziehungshilfe St. Klara in Beckum, einer Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe in Trägerschaft des Caritasverbandes.

„Die Wohngruppe in Warendorf ist eine Regelwohngruppe für Mädchen und Jungen im Alter von 12 bis 21 Jahren, die von einem multiprofessionellen Team betreut wird und auch erlebnispädagogische Freizeitaktivitäten für die jungen Menschen bereithält“, erklärte Pascal Osterhoff, Leiter der Wohngruppe Warendorf (LWL-Heilpädagogisches Kinderheim Hamm). Geeignet sei die Wohngruppe für Kinder und Jugendliche, die schon seit einiger Zeit auf Grund unterschiedlichster Schwierigkeiten innerhalb des familiären Systems nicht mehr miteinander zurechtkommen, informierte der Experte über die Zielgruppe.

Lara Christ, die sich in der Ausbildung zur Erzieherin am Paul-Spiegel-Berufskolleg befindet und derzeit ihr Jahrespraktikum im Vinzenzwerk Handorf e.V.  absolviert, berichtet, dass es wichtig sei, eine professionelle Distanz zu den Kindern und Jugendlichen zu wahren, auch wenn prekäre familiäre Verhältnisse der Betroffenen auch das Team von Betreuern oftmals emotional berührten.

Partizipation, d.h. die aktive Beteiligung der betroffenen Kinder, Jugendlichen und deren Eltern werde in den Heimen und sonstigen betreuten Wohnformen nicht nur gefordert, sondern müsse innerhalb der Praxis systematisch und kontinuierlich realisiert werden, sind sich alle Experten einig. Ebenso habe die gezielte Rückführung von Kindern in die Familie Priorität in der modernen Erziehungshilfe.

Eine gelungene Informationsveranstaltung mit Experten, die alle Schüler*innenfragen offen und fachkundig beantworteten, resümieren die Leistungskursschüler*innen und ihre Fachlehrerinnen Gisela Mersmann und Stefanie Roberts.

Obstwanderweg am Dechaneihof in Freckenhorst wurde gepflanzt

Obstwanderweg am Dechaneihof in Freckenhorst wurde gepflanzt

Durch einen bestehenden Kontakt haben sich in Warendorf zwei Initiativen zu einem gemeinsamen sozialen Projekt zusammengeschlossen. Die Klasse GE 12B des Paul-Spiegel-Berufskollegs (Schwerpunkt Gesundheit und Soziales)  mit dem Projekt „Sozialgenial“ und die Bürgerstiftung Warendorf mit der Aktion „essbare Stadt Warendorf“. Gemeinsam mit den Kindern und den Senioren der Tagespflege „Pöggen und Pöggskes“ und des Dechaneihofs St. Marien wurde ein Obstwanderweg angelegt.

Die Schulkasse, Kinder und Senioren haben sich mit ihrer Arbeitskraft und die Bürgerstiftung mit Organisation und großzügigen finanziellen Mitteln eingebracht, so dass der Obstwanderweg dem Dechaneihof und der Tagespflege geschenkt werden konnte. Im Monat Juli war es dann soweit: alle notwendigen Pflanzen waren besorgt (hier ging leider nur Containerware) von Johannisbeere über Stachelbeere bis zu Brombeere und Heidelbeere reichten die Obststräucher. Und bei den Bäumen wurden dank fachlicher Unterstützung von Herrn Fritz Hein, der die Bäume als Gärtnermeister mitbrachte, ganz besondere, alte Obstsorten ausgesucht. Hier gab es Pflaumen, Birnen, Apfel, aber auch 2 Mispeln.

Bei insgesamt 18 Schülern wurde aber nicht nur gegärtnert, sondern ein Teil der Schülerinnen und Schüler brachte sich in die Sozialarbeit mit den Bewohnern ein. Es wurden Spiele gespielt, gepflegt und geredet. Zur Mittagszeit wurden alle Beteiligten dann mit einem leckeren Mittagessen, das vom Dechaneihof großzügigerweise bereitgestellt wurde, verwöhnt.

Der trockene und harte Boden hat allen Beteiligten viel abverlangt! Nur dank der ausgezeichneten Fachkenntnisse von Herrn Fritz Hein konnte das Projekt überhaupt fachgerecht in die Erde gebracht werden. Die geplante Arbeitszeit hat bei Weitem nicht gereicht und so haben auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Dechaneihofs und einige Schülerinnen und Schüler noch kräftig mit angefasst, um das Projekt zu verwirklichen.

Gegen Abend war es dann geschafft: alle Pflanzen waren gesetzt, hatten ausreichend Mutterboden und Dünger an den Wurzeln und waren kräftig angegossen.

Schülerinnen und Schüler  und Bürgerstiftung wünschen den Bewohnern viel Freude an den Pflanzen, eine gute Ernte und guten Appetit.

Sporttag am Paul-Spiegel-Berufskolleg

Sporttag am Paul-Spiegel-Berufskolleg

Der erste Platz ging an die HHBU2.

Die Klasse HHGU1 der Höheren Berufsfachschule für Wirtschaft und Verwaltung mit dem Schwerpunkt Sport und Gesundheit hat zum Ende des Schuljahres einen Sporttag durchgeführt. 8 Klassen aus unterschiedlichen Bildungsgängen hatten die Gelegenheit, in 6 verschiedenen Disziplinen gegeneinander anzutreten. Es gingen Klassen der Berufsfachschule, der Höheren Berufsfachschule, der gymnasialen Oberstufe und der Ausbildungsvorbereitung an den Start. In Wettkämpfen wie Capture the Flag traten die BW11A gegen die HHBU2 an. Im Fangenkämpfte die HHMU1 gegen die GW12A. Beim Sikic Bondversuchte die HHBU2, die Schülerinnen und Schüler der IFK2/FFM abzuwerfen. Neben diesen sehr sportlichen Wettkämpfen mussten die Schülerinnen und Schüler auch ihre Geschicklichkeit und ihr Wissen unter Beweis stellen. Beim Wikingerschach behielt die GE11B gegen die BW11A die Oberhand und steuerte somit 20 Punkte ihrem Punktekonto bei. Ihre Geschicklichkeit mussten die Schülerinnen und Schüler auch beim Leitergolfzeigen, bevor sie abschließend ihr Wissen bei 10 Fragen in einem Quizabrufen mussten.

Nach teilweise sehr intensiv geführten Wettkämpfen, bei denen die Schülerinnen und Schüler Ausdauer und Können zeigten, gewann die HHBU2 vor der IFK2/FFM und der GE11A. Vom Förderverein des Berufskollegs wurden die Preisgelder in Höhe von 100 € (1. Platz), 75 € (2. Platz) und 50 € (3. Platz) zur Verfügung gestellt. Sie wurden im Rahmen einer Siegerehrung übergeben. Leider konnten nicht alle TeilnehmerInnen zum Fototermin anwesend sein.

Die IFK2/FFM freute sicher über Platz 2.

Sozial? Genial!

Sozial? Genial!

Die Schülerinnen und Schüler der GE12A und Klassenlehrerin Gisela Mersmann (6. v. l.) mit Erzieherinnen und Kindern der KITA Weidenkorb in Everswinkel

Die Schülerinnen und Schüler der Klasse GE12A des Beruflichen Gymnasiums Gesundheit und Soziales mit dem fachlichen Schwerpunkt Pädagogik am Paul-Spiegel-Berufskolleg haben sich im Rahmen des Service-Learning-Programms der Stiftung Aktive Bürgerschaft, das vom Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein- Westfalen unterstützt wird, sozialgenial an einem außerschulischen Lernort engagiert. „Die Projektidee, Planung und Umsetzung liegt dabei in der Eigenverantwortung der Schülerinnen und Schülern“, hebt die Klassenlehrerin Gisela Mersmann hervor.

Mit unterschiedlichen Aktionen haben die Schülerinnen und Schüler die Attraktivität des Fahrzeugparcours in der Kindetageseinrichtung Weidenkorb in Everswinkel verbessert. Die Klassensprecher Kim-Sophie Lindart und Fabian Wachsmann erläutern das Ziel des Vorhabens: „Durch die Gestaltung eines Fahrzeugparcours mit Verkehrsschildern sollen die Kinder frühzeitig für Verkehrssicherheit sensibilisiert und der Spaß an Bewegung gefördert werden.“

Unter begeisterter Mitwirkung der Kinder wurden deren mitgebrachte Bobby-Cars und Roller in einer Waschstraße zunächst gründlich gesäubert und gewartet. Im Anschluss ging es an die Gestaltung der Verkehrsschilder. Durch das Engagement von Herrn Lindart, Vater von Kim-Sophie, der das Holzmaterial bereitstellte und den Zuschnitt der Verkehrsschilder mit technischem Know-how unterstützte, entstanden zahlreiche Verkehrsschilder, die die Schülerinnen und Schüler in der KITA mit selbst kreierten Schablonen farblich gestalteten. Anschließend konnten sich die Kinder auf einem Fahrzeugparcours mit Verkehrshindernissen erproben und nach erfolgreicher Bewältigung, von den Schülerinnen und Schülern erstellte „Führerscheine“, stolz entgegennehmen.

Interkulturelles Fußballturnier der IFK 2 und der HTEO1

Interkulturelles Fußballturnier der IFK 2 und der HTEO1

Die neu zugewanderten Schülerinnen und Schüler äußern häufig den Wunsch, in Kontakt mit deutschen Jugendlichen zu kommen, was sich aber aufgrund der Sprachbarrieren oftmals als große Hürde erweist. Dass eine Verständigung aber auch ohne viele Worte möglich ist, zeigte sich beim 1. Interkulturellen Fußballturnier, das von der FSJlerin Diana Karpov organisiert wurde. Hoch motiviert kämpften die Schüler aus der Internationalen Förderklasse und der Oberstufe der Höheren Berufsfachschule Elektrotechnik in gemischten Teams um den Sieg. Dabei zeigte sich, dass Teamsport nicht nur Spaß macht, sondern auch soziale  Kompetenzen wie Teamgeist, Respekt, Toleranz und Fairness vermittelt. Im nächsten Schuljahr soll deshalb wieder ein Interkulturelles Fußballturnier stattfinden, dann vielleicht mit weiteren Klassen.

Obergerichtsvollzieherin beantwortet Fragen

Obergerichtsvollzieherin beantwortet Fragen

Obergerichtsvollzieherin Annette Averbeck mit den Schülerinnen der Oberstufe der Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten

Annette Averbeck, Obergerichtsvollzieherin am Amtsgericht Warendorf, folgte einer Einladung der Oberstufe des Bildungsgangs der Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten am Paul-Spiegel-Berufskolleg Warendorf zu einem Expertengespräch. Sie stand den Auszubildenden zu fachlichen Themen der Zwangsvollstreckung und auch zu ihrem spannenden und vielfältigen beruflichen Alltag Rede und Antwort. Direkt zu Beginn des Gesprächs stellte sie klar, dass hinter jedem Schuldner und jedem Zwangsvollstreckungsmandat immer ein menschliches Schicksal stehe. Jeder könne aus verschiedenen Gründen in diese Situation geraten, einen typischen Schuldner gebe es somit nicht. Es sei wichtig, dass neben einer für den Gläubiger erfolgreichen Pfändung vor allem immer auf eine für alle Beteiligten vertretbare Lösung hingearbeitet werde.

Durch ihre Erfahrungsberichte aus dem Berufsleben einer Gerichtsvollzieherin ge­lang es ihr, die anspruchsvolle rechtliche Materie verständlich und lebensnah zu ver­mitteln. Sowohl die Schülerinnen als auch die Fachlehrkräfte Romina Gonsior und Axel Schmidt freuten sich über die Bereitschaft der Expertin zum Gespräch. Eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis führt zu mehr Transparenz der oftmals komplexen, anspruchsvollen Themen des theoretischen Fachunterrichts und erhöht den im Lehrplan geforderten Berufsbezug. Annette Averbeck lobte die Klasse für ihr hohes Interesse am Thema und ermutigte die Schülerinnen für ihre weitere berufliche Zukunft.