Gruppenfoto mit der Klassenlehrerin Frau Wewers (links im Bild) und dem Entwickler Robert Hein (rechts im Bild)

Hinter dem Planspiel steckt die Intention, Kommunalpolitik erfahrbar zu machen. In seiner Zeit als Kommunalpolitiker hat Robert Hein festgestellt, wie wenig bekannt ist, was in der Kommunalpolitik passiert. Durch die Rollen, die die Schüler einnehmen, erleben sie hautnah, wie das persönlich Interesse mit dem Allgemeinwohl zusammenpasst oder auch mal nicht.

Das Klassenzimmer verwandelt sich in einen fiktiven Gemeindesaal des Ortes Wattenburg, einer 5.600-Seelengemeinde mit einer mittelalterlichen Burg im Stadtkern, einem hoch verschuldeten Haushalt und einer aussterbenden jungen Generation. Die Schüler nehmen die Rollen der Dorfbewohner ein, spielen Bademeister oder Kfz-Mechaniker, schließen sich in politischen Fraktionen zusammen und bestimmen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl. Das politische Treiben wird außerdem von einer Pressegruppe über den gesamten Tag hinweg ganz genau beobachtet und live auf Twitter kommentiert. Erster Höhepunkt ist die Bürgermeisterwahl, zu der sich fünf Kandidaten aufstellen lassen und ihre Programme präsentieren: die teure Stadthalle muss weg, wir müssen mehr junge Familien mit Kindern durch günstige Baugrundstücke anlocken, für junge Menschen müssen mehr Freizeitaktivitäten geboten werden… David Kotey überzeugt schließlich die Bürger und gewinnt die Wahl. Zusammen mit seinen Stellvertretern, Benjamin Kiewert und Natalie Fälker, führt er durch den zweiten Höhepunkt des Tages, die große Ratssitzung.


Große Ratssitzung (v. l.: Referendarin Jessica Grönniger, Benjamin Kiewert, David Kotey, Natalie Fälker)

Dort prallen die verschiedenen Interessen der einzelnen Fraktionen aufeinander: Soll Wattenburg einer Klimainitiative beitreten? Lässt sich die Grundschule noch sanieren und muss das Freibad geschlossen werden? Es wird eine hitzige Diskussion geführt, an deren Ende tatsächlich Beschlüsse gefasst werden.

„Ich hoffe, dass durch das Planspiel und die damit verbundene intensive und praktische Auseinandersetzung mit kommunalpolitischen Abläufen und Problemstellungen das Verständnis für politische Prozesse einen größeren Platz in den Köpfen der Schüler gefunden hat“, so die Klassenlehrerin Astrid Wewers. Bei der nächsten Kommunalwahl kann dieses auf jeden Fall genutzt werden.