Klasse GE 13A des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales

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In zwei zeitlich gestaffelten Abschiedsfeiern mit Einlassregelungen, Bestuhlung und Gästezahl konform mit den Corona-Schutzbestimmungen haben 58 Absolventinnen und Absolventen der beiden beruflichen Gymnasien des Paul-Spiegel-Berufskollegs Warendorf ihre Abiturzeugnisse erhalten, drei Schüler*Innen schlossen mit der Fachhochschulreife ab.

Am Morgen hatte ein Wortgottesdienst in der von Lichterketten geschmückten Marienkirche (wieder mit vorbereitet von Religionslehrer Konrad Schoppmann) stattgefunden. Die Schüler*innen des Vorbereitungsteams hatten sich den Song „Lichterketten“ von Sasha ausgesucht: „Wir sind wie Lichterketten, wenn wir zusammenstehen. Wenn wir gemeinsam leuchten, kann man‘s schon von weitem seh’n. Wir sind wie Lichterketten, wir strahl’n zum Himmel hoch.“ Mit diesem Mut machenden Refrain wandte sich Pastoralreferent Ulrich Hagemann direkt an die Abiturient*innen: „Sie sind wie Lichterketten! Als Jesus lebte, gab es noch keine Lichterketten, aber er sagt es fast genauso: ‚Ihr seid das Licht der Welt!'“ Mit dem von der Projektschola um Musiklehrerin Ulrike Eselgrim dargebotenen Segenswunsch „…und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand; …“ wurden die ehemaligen Schüler*innen zur feierlichen Zeugnisübergabe entlassen.

In der Sporthalle des Paul-Spiegel-Berufskollegs angekommen fanden die Gäste der ersten Abschiedsfeier eine Süßigkeiten-Münze in goldener Verpackung auf ihren Plätzen vor. Hanna Wiegand, Sprecherin der GE 13A des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales, erläuterte deren Symbolcharakter: Zwei Seiten einer Münze – zwei Gefühlswelten als Vorzeichen der letzten drei Jahre: Aufregung, Angst, Erschöpfung und Ungewissheit hätten die Zeit geprägt, aber auch Vorfreude, Erwartungen und die positive Erfahrung von Selbstwirksamkeit. „Man musste mehr denn je für sich selbst sorgen, viel mehr Verantwortung übernehmen. Aber das Abitur bedeutet auch, erwachsen zu werden“, so Hanna Wiegand. „Und Familie war noch nie so wichtig wie in der vergangenen Zeit.“

In ihren Ansprachen für die Klassen GW 13A und GW13B des Beruflichen Gymnasiums für Wirtschaft und Verwaltung blickten Bennet Bruns und David Brand ähnlich zurück: „Es waren keine leichten drei Jahre, aber wir sind jetzt glücklich über das bestandene Abitur.“ Die drei Vertreter*innen des Abiturjahrgangs fanden viele Dankesworte für die Unterstützung und die immer offenen Ohren von Klassenleitungen (sogar mit „Schweizer-Messer-Qualität“), Fachlehrkräften, Abteilungs- und Schulleitung, Sekretariat und Eltern. Gefehlt hätten sicherlich Klassenfahrten, die Mottowoche, Abschiedsfeiern – und auch so manches Mal ein funktionierendes WLAN in der Schule. „Aber wir hatten trotzdem viel Spaß und gute Klassengemeinschaften“, so Bennet Bruns und David Brand.

Die stellvertretende Schulleiterin Inka Schweers hatte zu Beginn der Verabschiedung ein Grußwort des Schulleiters Udo Lakemper übermittelt, der an diesem Tag privat in Abiturfeierlichkeiten eingebunden war. Er ließ seine Glückwünsche an einen ganz besonderen Abiturjahrgang ausrichten, der trotz aller Corona-Einschränkungen jetzt ein vollwertiges Zentralabiturzeugnis in den Händen halte. Die bereits vorhandenen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler, mit Internet, Smartphone, PC und sozialen Netzwerken umgehen zu können, seien eine wichtige Basis gewesen für die erforderliche „radikale und rasante Umstellung auf das Distanzlernen“. Udo Lakemper bescheinigte den Absolventinnen und Absolventen außerdem eine große mentale und physische Stärke, die in den letzten drei Jahren geholfen haben müsse, das Bildungsziel zu erreichen: „Meinen Respekt dafür, eine 5-stündige Leistungskursklausur mit einer FFP2-Maske zu schreiben.“ Inka Schweers schloss sich dieser Einschätzung an und sah im Durchhaltevermögen der jungen Frauen und Männer eine gut ausgebildete Kompetenz, trotz aller Widrigkeiten und Krisen physisch und mental in Form zu bleiben und hoffentlich positiv in die Zukunft nach Corona blicken zu können.

Vermutlich kein Begriff ist so häufig gefallen und keine Maßnahme so energisch verfolgt und umgesetzt worden in den letzten eineinhalb Schuljahren wie „Abstand“. Anlass für Sylvia Sahl-Beck, Abteilungsleiterin der beiden beruflichen Gymnasien, die extensiv eingesetzte Lautsprecher-Durchsage mit den Hinweisen auf die Hygiene-Bestimmungen zur allgemeinen Erheiterung noch einmal zu Gehör zu bringen. Was eine ungeliebte, aber notwendige Sicherheitsmaßnahme unter Corona-Bedingungen war, erhalte jetzt eine neue Bedeutung: „Sie nehmen bald Abstand zur Schulzeit und zu vielen bekannten und liebgewonnenen Alltagsroutinen“, sagte Sylvia Sahl-Beck. „Aber Abstand ist auch nötig, um sich auf Neues einzulassen und Altbekanntes neu bewerten zu können.“ Sylvia Sahl-Beck hob das vielfältige persönliche Engagement von Schülerinnen und Schülern in verschiedensten Kontexten hervor, fand wertschätzende Worte für das konzentrierte und organisierte Arbeiten und spielte an auf so manche diskussionsfreudige Runde. Ihre Empfehlung lautete, das berufliche und private Leben von möglichst vielen Seiten zu betrachten, auch einmal absichtslos Dinge zu tun und sich intuitiv zu entfalten. Die Gäste nahmen zum Abschluss noch eine neue akustische Durchsage mit: „Setzen Sie ein Lächeln auf und achten Sie auf Ihre Mitmenschen.“

Humorvoll und mit biologischer bzw. erziehungswissenschaftlicher Expertise analysierten Kristin Antemann (Klassenlehrerin) und Isabell Kleine Hörstkamp das Motto der GE 13A: „Abicetamol – Der Schmerz hat ein Ende“. Sie schafften manch plausible Verknüpfung zu kleineren Blessuren auf der Studienfahrt nach Südtirol, den Anstrengungen der Berufsorientierungswoche und schmerzlich vermissten Schüleraktivitäten während des Distanzunterrichts. Für die beiden Klassen des Beruflichen Gymnasiums für Wirtschaft und Verwaltung griffen Claudia Krengel (Klassenleitung GW 13A) und Andreas Klockenbusch (Klassenleitung GW 13 B) das Stufenmotto „Abilanz – aktiv gechillt, passiv gelernt“ auf. Sie unterzogen die dreijährige Lernzeit einer betriebswirtschaftlich angehauchten metaphorischen Prüfung „relevanter Positionen“ von digitaler Betriebsbereitschaft in kreativen Wirkungsstätten im heimischen Umfeld bis vermehrtem Eigenkapital in Form von Wissen und Lebenserfahrung.

Musikalisch begleitet wurde die Abschiedsfeier von Musiklehrerin Ulrike Eselgrim. Sie spielte hingebungsvoll zwei klassische Klavierstücke von Franz Schubert und Johannes Brahms.

Klasse GW 13A des Beruflichen Gymnasiums für Wirtschaft und Verwaltung mit Klassenlehrerin Claudia Krengel (ganz links)

Klasse GW 13B des Beruflichen Gymnasiums für Wirtschaft und Verwaltung mit Klassenlehrer Andreas Klockenbusch (ganz links)

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