Bianca Schütte, Isabell Kleine Hörstkamp, (v.l.) und Gisela Mersmann (ganz re.) trafen während ihres Bildungsaufenthaltes in Dublin auch die Leiterin der Praktikums-Agentur Internsplus, Margaret Purdy.

Vor den Sommerferien begaben sich drei Lehrerinnen des Paul-Spiegel-Berufskollegs Warendorf nach Dublin, um sich vor Ort über unterschiedliche sozialpädagogische Einrichtungen der frühkindlichen Bildung wie Kindergärten und Kindertagesstätten zu informieren.

Der Aufenthalt gab Bianca Schütte, Abteilungsleiterin der Fachschule für Sozialwesen, sowie Isabell Kleine Hörstkamp und Gisela Mersmann, Lehrerinnen am Beruflichen Gymnasium für Gesundheit und Soziales mit dem Schwerpunkt Pädagogik, einen Einblick in den irischen Lehrplanrahmen für frühkindliche Bildung, der die Bezeichnung Siolta Aistear trägt. Die Begriffe bedeuten im irischen Zusammenhang „Samen“ und „Reise“.

Dieses Bildungsprogramm legt den Fokus auf ganzheitliches und integriertes Lernen. „Zahlreiche Einrichtungen richten ihr Curriculum nach dem Montessori Konzept aus“, betont Bianca Schütte. „Entsprechend sind die Einrichtungen mit unterschiedlichen Freiarbeitsmaterialien ausgestattet, die geistige Entwicklung über manuelle Tätigkeiten und Erfahrungen mit den Sinnen ermöglichen soll“, ergänzt Gisela Mersmann.

„Die irischen Fachkräfte im Bereich Kinderpflege und Kindererziehung zeigten sich besonders herzlich im Umgang mit den zum Teil recht jungen Kindern“, stellt Isabell Kleine Hörstkamp heraus. Die wobblers, Kinder im Alter von 0 bis 2 Jahren und die toddlers, Kinder im Alter von 2 bis 3 Jahren, nehmen die volle Aufmerksamkeit der Erzieherinnen in Anspruch.

Im Gegensatz zum frühkindlichen Bildungssystem in Deutschland sind die irischen Kindertagesstätten überwiegend privat geführt. Die Elternbeiträge richten sich nicht nach dem Bruttoeinkommen aus und liegen bei einem monatlichen Beitrag in Höhe von ca. 1000€. „Die Höhe der Kosten stellt Eltern vor enorme Probleme. Aus monetären Gründen müssen in der Regel beide Eltern arbeiten, um die Kosten für die Beiträge zu finanzieren“, geben die Lehrerinnen zu bedenken.

Die Bildungsreise ist Teil eines interkulturellen Projektes, das von Erasmus+ im Rahmen von Auslandsfortbildungen für Lehrkräfte gefördert wird. Der internationale kollegiale Austausch pädagogischer Erfahrungen und Ideen im Umgang mit und der Förderung von Kindern soll auf diese Weise intensiviert werden. Zu diesem Zwecke wurden bei den Besuchen der Kindertageseinrichtungen E-Mail Adressen ausgetauscht und Einladungen für einen Gegenbesuch in Deutschland ausgesprochen.

Zum Abschluss der Auslandsfortbildung trafen sich die Lehrerinnen mit der Leiterin der Agentur Internsplus, Margaret Purdy, die seit Jahren Praktikumsplätze in Dublin für die Schülerinnen und Schüler des Paul-Spiegel-Berufskollegs organisiert. Purdy lobte die Selbständigkeit und Sprachkompetenz der deutschen Praktikanten in Dublin. Besonders interessiert zeigte sich Purdy an dem Feedback der Lehrerinnen im Hinblick auf die gewonnen Eindrücke und Erfahrungen. Anschließend überreichte sie ihnen die Zertifikate über die erfolgreiche Teilnahme am Erasmus+ Projekt.