Delegation der türkischen Schulleiter gemeinsam mit Schulleiter Udo Lakemper (mittig rechts), Stellv. Schulleiterin Inka Schweers (hinten rechts), Karin Münstermann (Kreishandwerkerschaft) und Abteilungsleiterin Carolin Herbst (rechts)

Schon immer sind Menschen aus unterschiedlichsten Gründen nach Deutschland eingewandert. In den letzten Jahren allerdings ist die Zahl der Geflüchteten, die in Deutschland eine neue Lebensperspektive suchen, deutlich angestiegen. Damit stellt sich unweigerlich die Frage, wie die neu Zugewanderten gut und zügig in die Gesellschaft und auch in den Arbeitsmarkt integriert werden können.

Bei dieser wichtigen Aufgabe bekommt für Flüchtlinge ab einem Alter von 16 Jahren die Beschulung an einem Berufskolleg eine besondere Bedeutung, denn es ist der formulierte Auftrag dieser Schulform, berufliche und gesellschaftliche Handlungskompetenzen zu vermitteln und damit auf Ausbildung, Beruf und gesellschaftliche Teilhabe vorzubereiten. Da bei den neu zugewanderten Schülerinnen und Schülern aber zunächst einmal die sprachlichen Fähigkeiten und ergänzend in der Regel weitere Qualifikationen wie z. B. in den Bereichen Mathematik oder Computeranwendungen entwickelt bzw. gefördert werden müssen, hat die Abteilung Internationale Förderklassen am Paul-Spiegel-Berufskolleg ein umfassendes und weitreichendes Bildungsgangprogramm entwickelt.

Über genau dieses informierte sich eine Delegation von Schulleitern aus der Türkei, Vertretern der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der Kreishandwerkerschaft im Rahmen eines vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) geförderten Projektes zur Verbesserung der Beschäftigungsmöglichkeiten für syrische Flüchtlinge, denn gerade in den Grenzregionen der Türkei, in denen besonders viele Flüchtlinge leben, werden die Integrationsbemühungen vor besonders große Herausforderungen gestellt. Hierzu stellten Schulleiter Udo Lakemper und die Abteilungsleiterin für die Internationalen Förderklassen Carolin Herbst das aktuelle Bildungsgangkonzept vor und gingen vor allem auf die zahlreichen Unterstützungs- und Fördermaßnahmen für die neu zugewanderten Schülerinnen und Schüler ein. „Unsere gute Vernetzung mit den Institutionen, Ausbildungsunternehmen und Menschen im Kreis Warendorf und das große Engagement der unterrichtenden Kolleginnen und Kollegen sind für uns wichtige Bausteine einer erfolgreichen Integrationsarbeit.“, so Carolin Herbst.

Während der Vorstellung des Bildungsgangprogramms gab es immer wieder Gelegenheiten für einen Austausch, bei dem auch drei geflüchtete syrische Schüler der Internationalen Förderklasse ihre Erfahrungen am Paul-Spiegel-Berufskolleg weitergeben konnten.

Am Ende der Veranstaltung zog Schulleiter Udo Lakemper das Fazit: „Die Integration unserer neu zugewanderten Schülerinnen und Schüler gelingt dann besonders gut, wenn angemessene Rahmenbedingungen und ein hohes Engagement bei allen Beteiligten vorliegen. Dies zu realisieren ist unser Anspruch – entsprechend unserer Leitidee Passt. Persönlich. Professionell.“