AusbildungPlus

AusbildungPlus

Ein Experte unterstützt bei den ersten Schritten im Lohnbuchhaltungsprogramm

Mit Beginn des Schuljahres 2017/2018 hat das Paul-Spiegel-Berufskolleg Warendorf in Kooperation mit der Steuerberaterkammer Westfalen-Lippe erstmalig die Zusatzqualifikation „Lohn und Gehalt“ angeboten. Das ergänzende Lernangebot richtete sich an Auszubildende des Bildungsgangs „Steuerfachangestellte/r“ im 2. Ausbildungsjahr, die im Differenzierungsbereich einen Grundkurs über 40 Unterrichtsstunden erhielten. Inhalte waren die besonderen Formen des Arbeitsvertrages (wie z. B. geringfügig Beschäftigte), besondere Arbeitnehmer, Sachbezüge sowie Reisekosten und doppelte Haushaltsführung. Da diese Themen auch in der Praxis immer größere Bedeutung gewinnen und die Vertreter der Steuerkanzleien großes Interesse an der Vertiefung der Unterrichtsinhalte insbesondere unter dem Einsatz branchenüblicher Software bekunden, wurde im Anschluss an den Grundkurs das Projekt „Lohn- und Gehalt-Praxistage“ durchgeführt. Während dieser Praxistage konnte das erworbene Wissen in Form eines zweitägigen Unterrichts in komplexen Anwendungsfällen mit einem Lohnbuchhaltungsprogramm umgesetzt werden. Diesen praktischen Teil übernahm ein Mitarbeiter aus der Steuerberatungspraxis zusammen mit den Fachlehrerinnen und Fachlehrern des Paul-Spiegel-Berufskollegs. Insbesondere der Praxisbezug wurde in einer abschließenden Befragung von Seiten der Schülerinnen und Schüler positiv bewertet. Dabei wurde das individuelle Lerntempo, die Anwendung des Gelernten in einem komplexen Kontext und die gemeinsame Erfolgskontrolle innerhalb der Lerngruppe deutlich hervorgehoben.

Nach dem schulischen Grundkurs „Lohn und Gehalt“ können besonders leistungsstarke Auszubildende an einem Aufbaubaukurs der Steuerberaterkammer Westfalen-Lippe teilnehmen, der mit einer gesonderten Abschlussprüfung und Zertifizierung abschließt.

Die Zusatzqualifikation „Lohn und Gehalt“ bietet den Vorteil, dass die Auszubildenden bereits während ihrer Ausbildungszeit wichtige Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten erwerben können, die über die normalen Ausbildungsinhalte hinausgehen. Von dieser Expertise und Spezialisierungstiefe profitieren Auszubildende und Ausbildungsbetriebe gleichermaßen, so dass die Zusatzqualifikation auch zukünftig zum festen Bestandteil der schulischen Ausbildung am Paul-Spiegel-Berufskolleg gehören soll.

Klettern im Hochseilgarten – nichts für schwache Nerven!

Klettern im Hochseilgarten – nichts für schwache Nerven!

Klasse der Ausbildungsvorbereitung gemeinsam mit ihrer Lehrerin Monika Hülsmann (Mitte von hinten) und ihrem Lehrer Christian Pfeifauf (Mitte von hinten)

Die Schülerinnen und Schüler der drei Ausbildungsvorbereitungsklassen des Paul-Spiegel-Berufskollegs hatten die Möglichkeit, die Schule als Lernraum zu verlassen und gemeinsame, neue Erfahrungen im Klettern zu sammeln. Ziel war der Kletterwald Nettetal, der von der Teammotion-Organisation im Umkreis von Osnabrück im benachbarten Niedersachen betrieben wird.

Diese Aktion, die im Bereich der Erlebnispädagogik zu verorten ist, ermöglichte es den Lernenden, individuelle und reale Erfahrungen mit Grenzsituationen zu machen. Gerade beim Klettern in größerer Höhe (viele der Parcours erreichen eine Höhe von 10-13 Metern!) rückt das Vertrauen in den Kletterpartner und die Konzentration auf den eigenen Körper in den Vordergrund. Gleichzeitig sind auch gegenseitige Hilfe und Verantwortung für den Partner Voraussetzungen für das Gelingen der meisten Aktionen. Viele der Schülerinnen und Schüler konnten ihre Vorbehalte und Ängste überwinden und gewannen zunehmend Sicherheit auch in großer Höhe, sodass sie mit einem guten Gefühl, Stolz und einem gestärkten Selbstbewusstsein nach Abschluss der Kletteraktion die Heimreise antreten konnten – ganz entsprechend des Leitbildes der Einrichtung „Wir wollen Menschen nachhaltig bewegen – mit Kopf, Herz und Hand“.

Jetzt gilt es, die hier gewonnen Zuversicht mit dem Blick auf den angestrebten Abschluss mit in den schulischen Alltag zu nehmen.

Jean Paolo Wochner (hinten) und Ramona Hegel beim Klettern

Die Würde des Menschen ist unantastbar

Die Würde des Menschen ist unantastbar

Theater am Paul-Spiegel-Berufskolleg: Rohallah Jafari auf der Bühne

Es ist 11:05 Uhr und die Schülerinnen und Schüler des Paul-Spiegel-Berufskollegs stürmen aus den Klassenräumen in die Pausenhalle. Doch irgendetwas ist heute anders. Was machen diese Schüler in schwarzen Kapuzenpullis hier? Und warum laufen sie so verdächtig durch die Aula? Und plötzlich wird es – trotz Pausengedrängel – mucksmäuschenstill. Eine Trommel ertönt und die Spieler erstarren auf der Bühne: „Artikel 26 der UN-Menschenrechtscharta: Jeder hat das Recht auf Bildung.“

Die Schülerinnen und Schüler der BWU (Berufsfachschule für Wirtschaft und Verwaltung) stellen ihren Mitschülern ihr über Monate erarbeitetes Theaterstück vor, welches vorher nicht angekündigt wurde. Das Thema des Stückes „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ trifft den Nerv der Anwesenden. Auffällig ist, dass in der Aula während der etwa 10‘minütigen Vorstellung absolute Ruhe herrscht. Die Aufmerksamkeit liegt nun ganz bei den Darstellern, die sich inhaltlich mit dem Grundgesetz und den damit verbundenen Regeln sowie Normen aber auch Missständen auseinandersetzten und dies lauthals an ihr Publikum weitergeben. Dabei werden außerdem die Themen häusliche Gewalt, Rechtsextremismus, Recht auf Arbeit sowie Gleichheit am Beispiel Entlohnung aufgegriffen und schauspielerisch in Szene gesetzt.

Die Theatergruppe besteht aus Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund, Fluchterfahrung aber auch aus Einheimischen und so ergibt sich eine ganz besondere Mischung, die für alle eine Bereicherung darstellt. Begleitet wird dieses Projekt von dem Klassenlehrer Mathias Schafranitz, der Schulsozialarbeiterin Christina Bosch dos Santos, dem Theaterpädagogen Wilhelm Neu (Theaterpädagogisches Zentrum Münster) sowie Projektleiterin Ulrike Klemann (Fachstelle für Integration und Migration des Caritasverbandes im Kreisdekanat Warendorf e.V.), die den Schülern immer wieder Mut machten und sie bestärkten, dieses außergewöhnliche Projekt durchzuführen. „Die Schüler konnten durch die theaterpädagogische Arbeit Selbstvertrauen aufbauen und eigene Potenziale erkennen“, betont Christina Bosch dos Santos, die dieses Theaterprojekt im Rahmen der Initiative „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ begleitet. Auch für Klassenlehrer Schafranitz ist dies eine ganz neue Erfahrung, die er im Rahmen seiner pädagogischen Arbeit mit Begeisterung begleitet. Die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler sei enorm und unter „normalen“ Bedingungen im Unterricht nicht hervorzubringen. So haben die Schülerinnen und Schüler das Theaterstück kreativ mitgestaltet und ihre eigenen Bedürfnisse miteingebracht.

Ermöglicht hat dieses Projekt das Förderprogramm KOMM-AN NRW – Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales in Zusammenarbeit mit der Integrationsagentur des Caritasverbandes im Kreisdekanat Warendorf e. V. im Förderjahr 2017. Es wird nachhaltig durch das Paul-Spiegel-Berufskolleg weitergeführt, welches weitere Vorstellungen plant, auf die sich alle Beteiligten bereits freuen und die sogar außerhalb von Schule stattfinden werden.

Salvatore Leo (vordergründig) sowie Emal Shams (hintergründig)

Laufen für den guten Zweck

Laufen für den guten Zweck

Klein aber oho – die Startergruppe vom Paul-Spiegel-Berufskolleg

Inzwischen ist es schon eine kleine Tradition geworden, dass das Paul-Spiegel-Berufskolleg sich am jährlichen Hoffnungslauf der Aktion Kleiner Prinz beteiligt. Bei dieser Veranstaltung spendet die Sparkasse einen Euro pro  Kilometer an die Kinderhilfsorganisation Aktion kleiner Prinz. „Für einen Euro können wir einem Kind zwei warme Mahlzeiten am Tag ermöglichen“, so deren Sprecher Klaus Chmiel. Es zählt also jeder  zurück gelegte Kilometer, egal ob gelaufen, gewalkt oder gemütlich spaziert. Unglücklicherweise lag der Termin des Hoffnungslaufes in diesem Jahr in den verlängerten Pfingstferien, so dass viele durch Urlaub verhindert waren. Dennoch fand sich eine kleine Gruppe aus Lehrkräften, Sekretariat und Familienmitgliedern am Start ein, um unsere Schule würdig zu vertreten. Trotz hochsommerlicher Temperaturen legten die Starterinnen und Starter insgesamt 42 Kilometer zurück, was einem gemeinsamen Marathonlauf entspricht und das Gesamtspendenergebnis um eben diese Summe erhöhte. Die Organisatoren des Hoffnungslaufes bedankten sich herzlich bei allen Aktiven für deren Einsatz und spendierten unterwegs und im Ziel eine kühle Erfrischung.

Für das nächste Jahr können sich alle Interessierten schon einmal den  15. Juni vormerken. Dann findet der nächste Hoffnungslauf statt, wenn es wieder heißt: in netter Atmosphäre um den Emssee laufen und dabei nicht nur etwas für die eigene Gesundheit tun, sondern auch für den guten Zweck!