10. Gesundheitstag des Paul-Spiegel-Berufskollegs

10. Gesundheitstag des Paul-Spiegel-Berufskollegs

Beim 10. Gesundheitstag des Paul-Spiegel-Berufskollegs lockten wieder viele gesundheitsrelevante Themen

Dieses Projekt wurde zu unterschiedlichen Themengebieten im Rahmen des Unterrichts im Fach Gesundheitswissenschaften geplant, vorbereitet und reflektiert.

Die engagierten Schülerinnen und Schüler des Bildungsgangs sollten und wollten mit ihren Aktionen zum Mitmachen und Nachdenken animieren. Aufgabe war es, gesundheitsschädigendes bzw. gesundheitsförderndes Verhalten nicht nur durch reine Aufklärung mithilfe von zahlreichen Plakatwänden und Präsentationen, sondern durch erfahrbare und erlebbare Aktivitäten zu thematisieren. Ziel sollte es u. a. sein, die eigene Altersgruppe emotional zu erreichen und die Themen auch dadurch interessant zu machen.

Die angemeldeten Klassen konnten dieses Projekt nutzen, um sich über verschiedene Themen zu informieren. Folgendes hatten die zwei FOS-Klassen für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler, die vorwiegend eine Ausbildung in anderen Fachbereichen durchlaufen, vorbereitet: Schutz vor Geschlechtskrankheiten, Suchtverhalten, Tipps für die Erste Hilfe, Umgang mit Sterbehilfe, Bedeutung von Bewegung für die Gesundheit, Essstörungen, ausgewählte Krankheitsbilder wie das Marfan-Syndrom, Mobbing und Prävention von Mobbing sowie die Bedeutung von Trinkwasser vor allem in Verbindung mit Plastik.

Auch die Prävention von Mobbing gehörte zu den Themen des Gesundheitstages 2017

Die Gruppen wurden dabei von Lehrerinnen und Lehrern  der Schule und von externen Partnern, wie z. B. Vertretern der Ortsgruppe des Roten Kreuzes aus Telgte und dem Mobbinginterventionstrainer Dirk Akkermann, unterstützt. Neben der Erarbeitung und Anwendung von Fachwissen sowie der Entwicklung und Umsetzung von Präventionsmaßnahmen erprobten die Schülerinnen und Schüler der FOS ihr Organisationsvermögen und ihre Teamfähigkeit.

Wie in jedem Jahr endete das Projekt mit der Erkenntnis, dass vielfältige Erfahrungen gesammelt werden konnten, die „normaler“ Unterricht so nicht bereit hält und dass diese Form der Erarbeitung von schulischen Inhalten jährlich fortzuführen sei.

So schauen wir gespannt auf das nächste Jahr!

Welcher Beruf ist für mich der richtige?

Welcher Beruf ist für mich der richtige?

Die Mitwirkenden beim Expertentag: hintere Reihe v.l. : Patrick Sandfort, Juliane Mohr, Jens Peters, Gaby Schulte, Stephanie Lütke Brintrup. Vordere Reihe v.l.:  Sylvia Sahl-Beck (Abteilungsleiterin), Ina Mielke, Hubert Bonekamp, Ulrike Eselgrim (Lehrerin)

Für viele Jugendliche ist die Frage der Berufswahl eine heikle Angelegenheit. Gilt es doch eine Entscheidung zu treffen, die den ganzen Lebensweg beeinflusst. Gut, wenn die jungen Erwachsenen dann mit dieser Entscheidung nicht allein gelassen werden, sondern auf ein Netzwerk vielfältiger Fachkompetenz zurückgreifen können. Dieses Glück haben die Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales mit dem Schwerpunkt Pädagogik, das in Warendorf unter dem Dach des Paul-Spiegel-Berufskollegs beheimatet ist. Viele Schüler haben sich ganz bewusst für das Berufliche Gymnasium für Gesundheit und Soziales entschieden, weil ihnen schon klar ist, dass sie im sozialen, pädagogischen oder medizinischen Bereich beruflich tätig sein wollen. Daher lautet für sie die interessante Frage: Welche Berufsfelder eröffnen sich in diesen Bereichen? Welche Eigenschaften muss ich für einen solchen Beruf mitbringen, und fühle ich mich den Anforderungen gewachsen? Was macht ein solcher Beruf mit mir und meinem Leben? Um diese Fragen beantworten zu können, reicht es nicht aus, die Nase ins Lehrbuch zu stecken. Einen viel tiefer gehenden Einblick erhält man, wenn man Menschen mit Erfahrung aus sozialen, pädagogischen und medizinischen Berufsfeldern im Gespräch begegnet oder ihre Arbeitsplätze besucht, um an Ort und Stelle zu erleben, wie ihr beruflicher Alltag aussieht.

Bei einem Besuch der Frühförderstelle des Kreises Warendorf wurde den Schülerinnen und Schülern im Gespräch mit deren Leiter Stefan Hunfeld deutlich, wie vielfältig die Hilfen für Familien mit behinderten Kindern aussehen können und wie früh die Unterstützung für die Eltern einsetzt. Auch die Freckenhorster Werkstätten lernten die Schülerinnen und Schüler im Rahmen einer Führung kennen. Dort besuchten sie behinderte Menschen bei der Arbeit, die ihnen mit sichtlicher Freude ihren Arbeitsplatz und ihre Tätigkeit vorstellten. Schülerin Lara Nordhaus äußerte sich begeistert: „Ein toller Besuch, bei dem ich viele Erfahrungen sammeln konnte. Nun überlege ich, dort ein Praktikum zu absolvieren“.

Auch das Rochus-Hospital in Telgte war Ziel einer Exkursion. Die Einrichtung unterstützt die Berufsorientierungswoche des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales seit Jahren mit großem Engagement. Ein Sozialarbeiter, eine Pflegerin, ein Psychologe und eine Stationsärztin nahmen sich viel Zeit, um den Schülerinnen und Schülern viele Facetten des Rochus-Hospitals näher zu bringen und standen für alle Fragen zur Verfügung. „Sehr interessant und informativ. Mir war nicht bewusst, was es für unterschiedliche Berufe dort gibt“, fasste Schülerin Linda Kamp ihren Eindruck zusammen.

An einem Tag arbeiteten die Schülerinnen und Schüler mit Mitarbeiterinnen der Theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück an Ausdruck und Körpersprache. Da in sozialen Berufen die Kontaktaufnahme zu anderen Menschen besonders wichtig ist, wurde die eigene Wirkung auf andere reflektiert und in verschiedenen Übungen daran gearbeitet, mit kleinen Signalen der nonverbalen Kommunikation einen besseren Zugang zu anderen Menschen zu finden.

Was verrät meine Körpersprache unabhängig von der Mimik – Einblick in den Workshop mit der Theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück

Da man jedoch nicht alle Experten an ihrem Arbeitsplatz besuchen konnte, wurden an einem Tag Vertreter verschiedener Berufsfelder aus den Bereichen Gesundheit und Soziales zum Gespräch eingeladen. Die erste Gesprächsrunde war dem Bereich Gesundheit gewidmet. Stephanie Lütke Brintrup (Fachärztin für Allgemeinmedizin), Patrick Sandfort (Fachkrankenpfleger und pflegerische Leitung zentrale Notaufnahme) und Jens Peters (Geschäftsführer des DRK Warendorf) berichteten von ihrem beruflichen Werdegang und aus ihrem Arbeitsalltag. Sie beschrieben eindrucksvoll die Gratwanderung zwischen persönlicher Anteilnahme und Abgrenzung zum Selbstschutz, die beim täglichen Umgang mit Krankheiten, Verletzungen und Todesfällen nötig ist. Für kurzzeitige Heiterkeit, aber auch Nachdenklichkeit sorgten die zum Teil sehr farbigen Schilderungen unappetitlicher Details, mit denen Helfer in Notsituationen konfrontiert werden können. Schon in der Ausbildung müssen eigene Hemmungen überwunden werden. So bekannte Stephanie Lütke Brintrup: „Nach dem Präp-Kurs konnte ich lange Zeit kein Hühnchen mehr essen.“ Alle drei waren sich einig, dass in der medizinischen Versorgung Teamarbeit ein wichtiger Faktor ist und dass sich Notfallsanitäter, Ärzte und Pflegekräfte im Idealfall blind aufeinander verlassen können.

Die zweite Gesprächsrunde stand unter dem Stichwort „Pädagogik“. Hier berichtete Ina Mielke (Studentin der Psychologie) von ihrem Studiengang sowie den sich daraus ergebenden beruflichen Möglichkeiten und räumte mit Vorurteilen gegenüber Psychologen auf. „Nein, wir lernen nicht Gedanken lesen!“, widerlegte sie lachend eine ihr gegenüber geäußerte Vermutung. Gaby Schulte (Leiterin vom Familienzentrum Kita Kunterbunt) erzählte von ihrem beruflichen Werdegang, der eng mit dem Aufbau der Kita Kunterbunt verknüpft ist. Sowohl in der U3- als auch in der Über-Mittag-Betreuung nimmt die Kita eine Vorreiterrolle ein. Als wichtige Eigenschaften für einen Beruf im Erziehungsbereich nannte sie eine robuste Gesundheit, Beziehungsfähigkeit und die Fähigkeit, pädagogische Entscheidungen unbeeinflusst von „dicken Tränen in großen Kulleraugen“ treffen zu können.

Hubert Bonekamp gab einen Einblick in verschiedene Stationen, die sich beruflich an sein Sozialpädagogikstudium anschlossen. Als Bereichsleiter der Erziehungshilfe St. Klara koordiniert er zurzeit mehrere Teams der ambulanten Familienhilfe und ist in der systemischen Familienberatung tätig. Er machte deutlich, dass die eigene Lebenserfahrung und Persönlichkeitsentwicklung entscheidend für die beruflichen Einsatzmöglichkeiten in der Sozialpädagogik ist. Als unerlässliche Eigenschaft nannte er Teamfähigkeit. Juliane Mohr vertrat das Programm „lernen und fördern“ in Münster, welches sich zum Ziel gesetzt hat, lernbehinderte Jugendliche innerhalb eines Jahres in eine Ausbildung zu überführen. Sie beschrieb ihre Tätigkeit als sehr abwechslungsreich, da die Teilnehmer sehr unterschiedliche Voraussetzungen mitbringen und über unterschiedliche Maßnahmen wie Berufsberatung, berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen, ausbildungsbegleitende Hilfen und eine sehr individuelle Betreuung in die Berufstätigkeit geführt werden sollen.

Die Schülerinnen und Schüler verfolgten die Ausführungen der Experten mit großem Interesse und nutzten ausgiebig die Gelegenheit Nachfragen zu stellen.

Abgerundet wurde die Berufsorientierungswoche durch einen Besuch der Messe „Campus Dual“ in Beckum, wo vielfältige Informationen zu Dualen Studiengängen geboten wurden.

In der abschließenden Reflexionsrunde äußerten sich die Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales durchweg positiv über die Erfahrungen der Woche, die ihnen noch lange im Gedächtnis bleiben werden und so manchen eine Unterstützung bei der Berufswahl geben werden. Schüler Dennis Reimann kommentierte: „Durch die Berufsorientierungswoche kristallisierte sich der Bereich meines – nun – Traumberufes heraus.“

Das Organisationsteam und die Abteilungsleiterin des Beruflichen Gymnasiums Gesundheit und Soziales mit dem fachlichen Schwerpunkt Pädagogik, Sylvia Sahl-Beck, zeigten sich sehr erfreut über die große Bereitschaft zur Unterstützung, die die die Berufsorientierungswoche zu einem Erfolg werden ließ.

Auslandspraktikantinnen und –praktikanten erhalten Europässe

Auslandspraktikantinnen und –praktikanten erhalten Europässe

Die Auslandspraktikantinnen und -praktikanten mit dem Schulleiter Udo Lakemper, der Abteilungsleiterin Maren Ohde und den Länderbetreuerinnen Tanja Drabe, Maureen Hennig und Lucia Mingers.

47 Schülerinnen und Schüler des Paul-Spiegel-Berufskollegs Warendorf wagten im Sommer und Herbst 2016 den Schritt ins Ausland und absolvierten erfolgreich ein Praktikum in Brighton (England), Dublin (Irland), Sevilla (Spanien), auf Sizilien oder den Kanarischen Inseln. Vier beziehungsweise fünf Wochen erlebten sie den Alltag in den verschiedenen europäischen Regionen, wohnten in Gastfamilien, Studentenunterkünften oder Hotels und arbeiteten in einem ihrer derzeitigen oder angestrebten beruflichen Ausbildung entsprechenden Betrieb. Nach Feierabend besuchten sie einen Sprachkurs und erkundeten die nähere Umgebung.

„AVE Erasmus – Arbeiten im Vereinten Europa“, so lautet das vom Paul-Spiegel-Berufskolleg Warendorf organisierte Auslandspraktikum, unterstützt durch das europäische Förderprogramm Erasmus +. Dokumentiert wurde dieser Auslandsaufenthalt nun auch im sogenannten „Europass Mobilität“, einem europaweit anerkannten Zertifikat für Auslandspraktika. Dieses Zertifikat überreichte Schulleiter Udo Lakemper jetzt den Auslandspraktikantinnen und -praktikanten in der Aula des Paul-Spiegel-Berufskollegs. „Es war ein erfolgreiches Praktikumsjahr 2016“, so Abteilungsleiterin Maren Ohde, die das Projekt leitet und zusammen mit dem Europateam der Schule betreut. „Es ist schön zu sehen, wie die Schülerinnen und Schüler von diesem Aufenthalt profitieren konnten. Aber auch das Feedback der ausländischen Betriebe und Partner war äußerst positiv, weil sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehr zuverlässig und engagiert auf das Praktikum eingelassen haben. Die Unternehmen freuen sich nun schon auf die neuen Praktikantinnen und Praktikanten unserer Schule im Jahr 2017.“

Ein Rückblick: Informationsnachmittag am Paul-Spiegel-Berufskolleg

Ein Rückblick: Informationsnachmittag am Paul-Spiegel-Berufskolleg

Stark nachgefragt waren auch in diesem Jahr wieder die Beratungsangebote zu den vielfältigen Vollzeitbildungsgängen des Paul-Spiegel-Berufskollegs während des Informationsnachmittags Anfang Februar. Besonders die zukünftigen Absolventinnen und Absolventen der Abschlussklassen der Sekundarstufe I des Einzugsgebietes nutzten die Möglichkeit, sich genauer nach der individuell passenden Weiterbildung in den Bereichen Wirtschaft/Verwaltung, Gesundheit/Soziales, Ernährung/Versorgung und Technik/Elektrotechnik zu erkundigen. Vor dem neuen Messestand in der Aula hießen die Schulleitung, Lehrkräfte und (aus den Reihen der Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs) Scouts die Besucherinnen und Besucher willkommen und halfen bei der ersten Orientierung. Die Fachoberschule für Gesundheit und Soziales hatte ein üppiges Kuchenbuffet bereitgestellt. Die Schülervertretung, das Europa-Team und die Arbeitsgruppe „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ gaben Einblicke in ihre Angebote und Aktivitäten.

Die Lehrerinnen Astrid Wewers (links) und Anna-Lena Sturm (rechts) informierten die Besucherinnen und Besucher über die Berufsfachschule Ernährung und Versorgungsmanagement

Die Bildungsgänge hatten ihre Klassenräume informativ und kreativ gestaltet, um die Inhalte und Ziele ihrer Bildungsangebote anschaulich darzustellen. Viele engagierte Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs halfen mit und gaben  Informationen und persönliche Erfahrungen an alle Interessierten weiter. Diese schätzten vor allem die Möglichkeit, sich im persönlichen Gespräch intensiv beraten zu lassen und bei der Entscheidungsfindung unterstützt zu werden. Wer entschieden war, konnte sich an Ort und Stelle für das neue Schuljahr anmelden.

Auch über den Informationstag hinaus stehen alle Abteilungsleiterinnen und -leiter für persönliche Beratungsgespräche zur Verfügung: Link zu den Kontaktdaten

Beruf kommt von berufen sein

Beruf kommt von berufen sein

Schulleiter Udo Lakemper (links) dankte Dr. Siegfried Gairing für seine langjährige Arbeit am Paul-Spiegel-Berufskolleg Warendorf

Zum Ende des Schulhalbjahres wurde Dr. Siegfried Gairing nach fast 37 Jahren aus dem aktiven Schuldienst in den Ruhestand verabschiedet. Dr. Gairing unterrichtete in der zweijährigen Höheren Berufsfachschule Elektrotechnik die Fächer IT-Systemtechnik, Physik und Mathematik, in den Berufsschulklassen der Eletroniker für Energie- und Gebäudetechnik die fachspezifischen Unterrichtsfächer. Für diesen Adressatenkreis war er viele Jahre im Prüfungsauschuss der Fachinnung Elektrotechnik Warendorf tätig. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit war das Fach Physik im Wirtschaftsgymnasium.

Dr. Siegfried Gairing nahm an einer Vielzahl von Fortbildungen im Bereich Elektrotechnik und Physik teil. Des Weiteren war er an der Veröffentlichung von mehreren Berufsschulbüchern im Elektrobereich beteiligt.

Sein Unterrichtsstil war geprägt von Dialogbereitschaft, Toleranz und Verständnis, wobei er den Schülern stets ein vertrauter Ansprechpartner gewesen ist.